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Konsensfindung ist sehr schwierig. Das weiß ich aus früherer politischer Arbeit in anarchistischen Splittergruppen und aus endlosen Diskussionen in der WG-Küche. Bei letzteren ging es zum Beispiel um die erwünschte Temperatur in unserem Kühlschrank. Der eine wollte, dass seine Butter nicht immer so hart ist und der andere, dass sein Fleisch nicht vergammelt. Das hört sich lächerlich an, war es vielleicht auch, zeigt aber, dass eine Einigung über Klimaziele, egal in welcher Form, ausgesprochen schwierig ist. Insofern grenzt es wahrscheinlich wirklich an ein kleines Wunder, dass man sich in Paris auf einen Klimavertrag einigen konnte und verdient Lob und Anerkennung.

Allerdings nur solange, bis man genauer hinsieht. Denn im Endeffekt ist das Vertragswerk, dass da jetzt unterschrieben wurde, ziemlich unzureichend, um nicht zu sagen, total fürs Pferd und kann allenfalls als symbolischer Tropfen auf dem immer heißer werdenden Stein angesehen werden. Warum?

Vor allem die kleinen Inselstaaten, denen sprichwörtlich das Wasser bis zum Hals steht, haben darauf bestanden, dass das Ziel sein muss, die Erwärmung auf 1,5° C über vorindustriellem Durchschnittswert zu begrenzen. Das ist absolut verständlich, den Wissenschaftler sind sich schon lange einige, dass die 2° C, die bisher immer diskutiert wurden, ja eigentlich viel zu viel sind. Und wenn man sich anguckt, was das Wetter mit dem 1° C, das wir inzwischen erreicht haben, weltweit regelmäßig an Katastrophen veranstaltet, dann sieht man das auch schnell ein. Dafür braucht man nicht auf den Malediven oder in Tuvalu zu wohnen. Das betrifft nicht nur steigende Meeresspiegel durch schmelzendes Eis, sondern auch Übersäuerung der Meere, Schwund von nutzbaren Ackerflächen etc. Blöd ist eben nur, dass wir von den 1,5° C eben zwei Drittel schon „verbraucht“ haben. Klar, da haben wir so ca. 150 Jahre für gebraucht, aber dummerweise verläuft der Temperaturanstieg (ebenso wie der Anstieg unserer CO2 Emissionen) ja nicht linear. Es ist also nicht über 150 Jahre gleichmäßig immer wärmer geworden, sondern in der berühmten „Hockeystick“-Kurve erst ziemlich langsam und dann immer schneller. Wir haben also jetzt nicht etwa 75 Jahre, um die Entwicklung abzubremsen und das letzte halbe Grad zu verbrauchen. Eher so 10 bis 20.

Dazu kommt, und das wird eigentlich immer ignoriert, dass die Atmosphäre ein ziemlich großer Puffer ist. Das CO2, das wir heute ausstoßen, macht sich klimatechnisch erst in einigen Jahrzehnten so richtig bemerkbar. Das heißt, selbst wenn wir es schaffen würden, von jetzt auf gleich nicht mehr CO2 auszustoßen als abgebaut wird, würde die Temperatur noch weiter ansteigen. Vielleicht kein halbes Grad mehr, aber eben doch immer noch merklich. Unser Zeitfenster zu handeln ist also noch viel kürzer als die Hockeystick-Kurve glauben lässt. Und dabei sind jetzt Rückkopplungssysteme wie der Albedo-Effekt (weniger Gletscher- und Polareis führt zu mehr absorbiertem Sonnenlicht und noch schnellerem Temperaturanstieg) oder das Schmelzen von Methanhydratvorkommen (Methan ist ein noch deutlich klimaschädigenderes Gas als CO2) noch gar nicht eingerechnet.

Trotzdem gilt der neue Vertrag erst ab 2020 und die unterzeichnenden Staaten verpflichten sich, bis zur Mitte des Jahrhunderts den CO2 Ausstoß in ein Gleichgewicht zu bringen. Das wird für das 1,5° C Ziel mit Sicherheit zu spät sein. Wahrscheinlich sogar für 2° C. Aber es scheint ein absolutes Unding zu sein, Politiker egal welcher Nation dazu zu bewegen, einen Vertrag zu unterzeichnen, der tatsächlich schon in ihrer eigenen Legislaturperiode greifen würde.

Der Rest des Vertrages klingt ganz freundlich … die reichen Ländern sichern den Armen Unterstützung zu, alle sind sich einig, dass Mutter Erde geschützt werden muss … yaddayaddayadda … Wenn es an konkrete Zahlen oder Summen geht, wird es schon wieder schwierig. Von 100 Milliarden Dollar jährlich ist die Rede, die die Industriestaaten ab 2020 aufbringen sollen. Unterschreiben will man diese Zahl allerdings dann doch nicht, sie wurde vom verbindlichen Teil des Vertrages in den unverbindlichen zweiten Teil verschoben. Wir haben uns alle lieb und die Natur sowieso, aber Kosten soll es dann doch besser nichts.

Aber ist ein schwammiger und unzureichender Vertrag nicht trotzdem besser als gar keiner? Der Meinung scheinen ja die Medien zu sein, die den Klimavertrag vollmundig als „Wunder von Paris“ feiern. Der Papst soll auch ein Machtwort gesprochen haben.

Die Gefahr, die ich sehe, ist, dass sich ein Großteil der Menschheit jetzt auf diesem Vertrag ausruht. Wir haben doch eine Lösung gefunden, die Länder tun ja jetzt was … Klimawandel ist nicht mehr mein Problem. Sowohl auf privater wie auch auf politischer Ebene in den einzelnen Ländern. Solange die Klimaziele eingehalten werden, scheint alles in Butter, bis man sich dann in zwanzig Jahren noch einmal aufrafft und feststellt, dass es jetzt aber wirklich langsam Zeit wird.

Und die Republikaner in den USA überlegen jetzt schon, wie sie, sollten sie die Präsidentschaftswahl gewinnen, das Klimaabkommen kippen können, weil selbst diese Minimalvariante ihnen schon zu viel ist.

Es ist mal wieder Zeit für den Klassiker:
Treffen sich zwei Planeten. Sagt der eine: „Du siehst aber schlecht aus, was ist denn mit dir los?“
„Ach, hör auf … ich hab Homo Sapiens.“
„Mach dir nichts draus. Das geht vorbei!“

Seit, im wahrsten Sinne des Wortes, Menschengedenken haben Menschen (genau wie alle anderen mobilen Bewohner dieses Planeten, übrigens, der uns allen gemeinsam gehört), sich immer dann, wenn die Nahrungssituation knapp wurde, Naturkatastrophen oder Kriege drohten oder es hinter dem Horizont einfach verlockend besser aussah, aufgemacht, um anderswo ein besseres Leben zu finden. Einzeln oder in Familienverbänden, mit oder ohne Gut und Habe. Aus dem Wald in die Savanne, dann immer den Mammuts hinterher nach Norden und im Laufe der Zeit auf die entlegendsten Inseln und in die tiefsten Täler.

Völkerwanderung heißt das im historischen Kontext, Flüchtlingskrise heißt das heute in den Medien. Egal wie man es nennt: Freizügigkeit ist ein fundamentales Grundrecht. Jeder Mensch (und jedes Tier und von mir aus auch jede Dattelpalme, aber die hat es mit dem Fortkommen schwerer) hat das Recht, sich auszusuchen, wo auf diesem Planeten er oder sie leben will. Warum? Ja, eben weil … ich finde das so selbstverständlich, dass mir gar keine Begründung dafür einfällt. Mir erscheint es viel absurder, das irgendwie unterbinden oder verbieten zu wollen. Warum zur Hölle denn nicht? Woher nehmen wir uns das Recht, Zäune zu bauen? Mauern, Grenzen? Auf welcher Grundlage entscheiden wir, wer wo wohnen und arbeiten darf?

Ich will ja gar nicht abstreiten, dass das Probleme mit sich bringt, oder zumindest ein gewisses Umdenken und Flexibilität erfordert. Aber ist eine Tatsache, dass wir keinerlei moralisches Recht haben, irgendjemandem die Einreise zu Verweigern oder jemanden in sein/ihr Heimatland zurück zu schicken. Vielleicht, ganz vielleicht, hätten wir ein Recht, unseren fleißig erarbeiteten Wohlstand für uns zu behalten und nicht zu teilen, wenn dieser Wohlstand tatsächlich hauptsächlich und größtenteils auf unserer eigenen Arbeit basieren würde. Tut er aber nicht. Unser Wohlstandsvorsprung gründet in Ausbeutung, Raub und Gewalt. In Jahrhunderten des Imperialismus und Kolonialismus und einem immer skrupelloseren Raubtierkapitalismus, der dafür sorgt, dass immer weniger Menschen immer mehr haben. Gegen das soziale Ungleichgewicht in der heutigen Welt waren Louis XVI und seine kuchenessende Marie-Antoinette mildtätige Bettelmönche.

Es ist also weder verwunderlich noch verwerflich, wenn ein Mensch aus dem Senegal, aus Afghanistan, aus Syrien oder aus Albanien beschließt, sein Glück lieber in Deutschland zu versuchen als in seinem oder ihrem Heimatland. Dabei ist es völlig egal, ob der Grund, diesen Schritt zu wagen nun politische Verfolgung, fallende Bomben oder einfach nur der Wunsch ist, sich vom Lohn für seine Arbeit eines Tages ein iPhone kaufen zu können.

Was mich hingegen verwundert und was ich zutiefst verwerflich finde, sind die primitiven Reaktionen, die ich immer häufiger auch von Menschen höre, denen ich es echt nicht zugetraut hätte. Am meisten geschockt hat mich vor ein paar Wochen ein Beitrag, der ausgerechnet über eine Nachhaltigkeits-Mailingliste innerhalb von Mensa kam. Das war echt der letzte Ort, wo ich so etwas vermutet hätte. Nicht nur, weil Mensaner ja nun per Definitionem über ein nicht unerhebliches Maß an Intelligenz verfügen, sondern auch, weil Nachhaltigkeit eigentlich keine politischen Grenzen kennen kann. Und ich rede hier nicht von einem gemäßigten „man muss auch mal die andere Seite sehen“-Posting, sondern von einer regelrechten Hass-Mail. Zur Verteidigung besagter Mailingliste sei gesagt, dass die Mehrzahl der Mitglieder sich sofort und rigoros vom Standpunkt des Ausgangsposts distanzierten. Es gab aber auch Antworten vom Kaliber: die syrischen Flüchtlinge seien schon ganz okay, aber die Albaner, die herkämen, seien alle Verbrecher. Dazu fällt mir nicht einmal mehr eine Erwiderung ein.

Heute stand ein Bericht in der rheinischen Post, dass der Volksverein gestern wegen einer Bombendrohung geräumt werden musste. Jemand hatte eine Tasche mit einem Zettel abgelegt, auf dem stand: „Im Gebäude befindet sich eine Bombe, weil Sie Flüchtlinge unterstützen“ Und der Philologenverband Sachsen-Anhalt warnt junge Mädchen vor Sex mit bildungsfernen muslimischen Jugendlichen. Ich bin jeden Tag auf’s neue fassungslos bei soviel Dummheit.

Ich versuche ja im Allgemeinen, meinen Feminismus ein bisschen im Zaum zu halten und rege mich nur selten öffentlich über die Absurditäten einer immer noch schwer männerdominierten Welt auf, aber manchmal kann ich dann doch nicht an mich halten.

In Amerika ist jetzt ein Medikament zugelassen worden, dass als „Viagra für die Frau“ bezeichnet wird, eine Pille, die das weibliche Lustempfinden steigern soll, vorzugsweise bei Frauen, die vor Einsetzen der Wechseljahre an sexueller Unlust „leiden“. Etwa jede dritte Frau sei von dem Problem betroffen, behaupten Mediziner. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass diese Mediziner vorzugsweise männlich sind. Denn um eines mal ganz klar zu stellen: wenn ich keine Lust auf Sex habe und in der Folge dann auch kein Sex, dann macht mich das generell überhaupt nicht betroffen. Es ist auch kein Problem. Es entgeht mir nämlich nichts, wenn ich in der Zeit dann stattdessen ein gutes Buch lese, bei einem leckeren Bierchen entspanne oder es mir sonstwie gut gehen lasse. Leiden tut hier allenfalls ein eventuell vorhandener Partner, der dann in die Röhre schaut. In diesem Falle empfehle ich das Hinzuziehen geeigneter bebilderter Druckerzeugnisse oder entsprechenden Filmmaterials kombiniert mit dem Einsatz der eigenen Hände. Der beste Sex findet eh im Kopf statt.

Die bloße Behauptung, dass mit einem Drittel aller Frauen etwas nicht stimmt, nur weil sie keine Lust haben, mit ihren wahrscheinlich auch schon etwas abgenutzten und in die Jahre gekommenen Partnern weiterhin regelmäßig in die Kiste zu steigen ist, kurz gesagt, eine Unverschämtheit. Dagegen eine Pille zu nehmen ist genauso sinnvoll, wie sich den Kerl schönzusaufen. Vielleicht sollte er eher in eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio investieren. Aber bitte ohne Anabolika, denn sonst kann er nachher nicht mehr, falls sie dann doch wieder Lust auf seinen jetzt muskelgestählten Körper kriegt.

Der grundsätzliche Unterschied zu Viagra ist doch der: der typische Viagra-Nutzer will unbedingt Sex, kriegt aber keinen hoch. Die anvisierte Zielgruppe der neuen Sexpille will aber gar keinen Sex … wer keine Lust hat, hat eben keine Lust. So einfach ist das. Der Bedarf ensteht hier allenfalls durch Druck durch den sexuell frustrierten Partner oder durch das von den Medien vermittelte Bild, dass Frauen eigentlich alle Nymphomaninnen sind, die sich nichts Schöneres vorstellen können als den Austausch von Körperflüssigkeiten.

Ich will hier gar nicht erst von Nebenwirkungen, Eingriff in den Hormonhaushalt etc. anfangen. Nicht das konkrete Medikament ist das Problem, sondern die Tatsache, dass hier überhaupt ein Behandlungsbedarf für etwas konstruiert wird, was keine Krankheit oder medizinische Auffälligkeit darstellt, sondern schlicht den Normalfall. Es ist völlig okay, keinen Sex zu haben, wenn einem nicht danach ist.

Als ich vor fast eineinhalb Jahren in mein Hexenhäuschen gezogen bin, war von Anfang an klar, dass ich gerne noch ein Klohäuschen mit einem Kompostklo daneben haben wollte. Aber dann war erstmal Winter und ich hatte auch keine rechte Idee, wie das Häuschen aussehen sollte … von einem einfachen selbstgezimmerten telefonzellengroßen Herzchentürhäuschen über eine einfache Gartenhütte aus dem Baumarkt bis zu einem Bauwagen war alles möglich. Schließlich habe ich mir dann von unseren Handwerkspolen ein richtiges kleines Häuschen bauen lassen, weil mir aufgefallen war, dass ich zusätzlich zum Klo auch noch Stauraum für Werkzeug, Gartenmöbel, Angelzeug etc. brauche … für all das also, das in meinem Hexenhäuschen nicht wirklich Platz findet.

Mein Klo- und Abstellraum-Häuschen von (fast) allen Seiten

Mein Klo- und Abstellraum-Häuschen von (fast) allen Seiten

Das so entstandene Häuschen wurde dann deutlich größer, als ich es mir zuerst vorgestellt hatte, bietet aber wirklich alles, was ich brauche, einschließlich einer überdachten Fläche für mein Brennholz und zwei separaten Räumen für mein Klo und für meinen Abstellraum. Außerdem habe ich einen eigenen Wasseranschluss (nur Kaltwasser natürlich) mit einem kleinen Waschbecken und einem Außenwasserhahn, der von unserer mühleneigenen Quelle gespeist wird. Die hat bis vor wenigen Jahren die ganze Mühle mit Wasser versorgt, bis wir auf Stadtwasser umstellen mussten … aber sollte es mal eng werden, brauchen wir nur an zwei Hähnen zu drehen und könnten wassermäßig wieder autark weden. Zur Zeit speist die Quelle aber jetzt eben nur mein Hüttchen.

Zusätzlich habe ich mich, weil wir den Graben für die Wasserleitung eh schon ausgehoben hatten, noch für einen Stromanschluss entschieden. Natürlich hätte ich die Hütte auch mit Solarstrom versorgen können. Bisher hat sich mein 30 Watt-Panel als mehr als ausreichend erwiesen und hätte auch noch zwei LED-Lampen mehr verkraftet. Zwei Gründe sprachen aber für einen Anschluss ans reguläre Stromnetz: zum einen wollte ich eine Steckdose in Kabeltrommelreichweite meiner Hütte haben, um im Notfall mal eine Bohrmaschine oder einen Staubsauger betreiben zu können (Bohrmaschine ist schon vorgekommen … Staubsauger noch nicht 😉 … sagt das irgendwas über mich aus?), zum anderen haben wir häufiger Gästegruppen, die die Wiesen hinter meinem Häuschen für Zeltlager, Feiern etc. nutzen und dann auch Strom brauchen. Das Erdkabel bis zu meiner Hütte spart jetzt diverse Kabeltrommeln, die man sonst dafür ausrollen musste.

Der Abstellraum mit eingebautem Wandregal

Der Abstellraum mit eingebautem Wandregal

Fertig geworden ist die Hütte irgendwann letzten Sommer. Den Abstellraum habe ich ziemlich sofort mit einem großen Regal versehen und in Beschlag genommen. Es tat sehr gut, die ganzen Gartensitzpolster, Isomatten, mein Zelt etc. aus meinem Hexenhäuschen rauswerfen zu können. Gab irgendwie gleich mehr Luft zum Atmen. Das Kompostklo blieb aber erstmal nur eine Vision. Ich wusste ziemlich genau, was ich haben wollte, hatte aber keine Idee, ob ich das tatsächlich selber würde bauen können. Ich habe mir monatelang das Gehirn zermartert, habe Pläne gezeichnet und wieder verworfen, habe irgendwann schonmal vorsichtshalber Bretter und Leisten in meine Hütte geschleppt, die bei irgendeinem anderen Bauprojekt übriggeblieben waren … aber die richtige Initialzündung fehlte mir noch.

Die kam jetzt plötzlich und unverhofft in der letzten Woche … keine Ahnung, warum. Es machte einfach Puff und ich wusste endlich, wie genau ich meinen Einbauschrank bauen musste. Das Material fand sich größtenteils im Restholz unserer Scheune, bis auf die große Abdeckplatte, einige Regalbretter und vier Türscharniere, die ich noch kaufen musste.

Meine improvisierte Schönwetter-Werkstatt

Meine improvisierte Schönwetter-Werkstatt

Und so habe ich jetzt die letzte Woche das gute Wetter ausgenutzt und meine Außenwerkstatt aufgebaut (die im Wesentlichen aus zwei Sägeböcken vor meiner Hütte besteht). Auch meine Steckdose habe ich jetzt ausgiebig benutzt, denn ich besitze drei Elektrowerkzeuge: eine Stichsäge (die, wenn ich mich recht erinnere, mal bei Aldi 10 DM gekostet hat, und mit der ich bisher alle meine Bauprojekte einwandfrei erledigen konnte), eine super-geniale Bosch Schlagbohrmaschine, die mir mein Papa gekauft hat, als ich zuhause ausgezogen bin und einen elektrischen Schwingschleifer (ebenfalls von Papa …). Und mit diesen drei Dingen kommt man beim Innenausbau schon ziemlich weit, wie ich immer wieder feststelle.

Die Abdeckplatte habe ich mir schon beim Kauf auf der großen Plattensäge auf die richtige Länge zusägen lassen. Das wäre zwar mit der Stich auch gegangen, dann wäre der Schnitt aber sicher nicht so akkurat geworden. Ähnliches gilt für die Schranktüren (eigentlich die übriggebliebenen Enden der Regalbretter aus der Abstellkammer), die mir Tomek auf der Kreissäge auf die gewünschte Länge geschnitten hat. Alles andere habe ich selbst gesägt, entweder mit der Stichsäge oder mit der Handsäge.

Die Rahmenkonstruktion aus Dachlatten

Die Rahmenkonstruktion aus Dachlatten

Als erstes habe ich einen stabilen Rahmen aus 5 x 3,5 cm Dachlatten (die waren bei unserer Saalrenovierung übrig geblieben) an die Wand geschraubt. Dann rechts und links zwei Latten im gleichen Format, aber aus unbehandelter Kiefer angebracht, an denen die äußeren Türen befestigt wurden. Hierfür musste ich kleine Aussparungen für die Scharniere herausbeiteln. Das hatte ich vorher noch nie gemacht, hat aber erstaunlich gut funktioniert. Die Mittelwand ist ein Stück von der Abdeckplatte. Das ist so eine Fichtenleimholzplatte, die war 2 m lang, da blieb genug für die Mittelwand übrig.

Mit Hammer und Beitel entstehen die Aussparungen für die Scharniere

Mit Hammer und Beitel entstehen die Aussparungen für die Scharniere

Wenn ich das jetzt so aufschreibe, klingt das alles ziemlich logisch und geradlinig und ich frage mich, warum ich insgesamt drei Tage dafür gebraucht habe. Wahrscheinlich einfach darum, weil ich das ja vorher alles so noch nie gemacht hatte und bei jedem Schritt fünfmal nachdenken musste, ob das jetzt so auch alles passt. Oder weil mir dann doch immer genau die eine Schraube fehlte, die ich dann erst in meinem Werkzeugschrank-Chaos oder in unserer Werkstatt suchen gehen musste.

Die Abdeckplatte mit eingebautem Separett-Einsatz

Die Abdeckplatte mit eingebautem Separett-Einsatz

Die "Technik" im Inneren. Vorne der Kanister üfrs Urin, hinten der Eimer für den Rest ... simpel.

Die „Technik“ im Inneren. Vorne der Kanister fur’s Urin, hinten der Eimer für den Rest … simpel.

Dann war der Unterbau fertig. Jetzt hatte ich mir aber in den Kopf gesetzt, dass ich unbedingt auch noch ein Bücherregal in meinem Klohäuschen haben will. Das ist Alkes Schuld. Bei der haben wir 2002 auf unserer Kanada-Tour Station gemacht und die hatte ein sehr schönes Plumpsklo mit Aussicht und eben einem Bücherregal. Außerdem habe ich zu viele Bücher und zu wenig Regalplatz … immer! Und dabei habe ich doch bei den letzten Umzügen schon so viele Bücher abgegeben.

Um die Sache komplizierter zu machen, wollte ich auch nicht irgendein Regal. Ich wollte eines mit einem echten Stück Baum drin. Das ist wahrscheinlich Ulrichs Schuld, der letztes Frühjahr für einige Zeit bei uns auf der Mühle war und ganz tolle Möbel aus Naturholz gebaut hat. Ich hatte zwar keine echte Ahnung, wie das gehen soll, so ein Regal mit einem Ast, aber ich hatte es mir eben so in den Kopf gesetzt.

Deswegen bin ich dann erstmal losgezogen, einen entsprechenden Ast suchen. Ich musste nicht weit laufen, denn wir haben jede Menge Bäume auf dem Grundstück und die meisten davon lassen regelmäßig Äste in allen Größen fallen (echt … ich wundere mich manchmal, dass da überhaupt noch welche dran sind, so wie die mit Holz um sich werfen, wenn es windig ist). Ich habe dann gleich zwei große Äste mit zu meiner Hütte geschleppt, um mir vor Ort den passenderen auszusuchen.

Als ich mich entschieden hatte, habe ich den Ast grob auf die richtige Länge gesägt und dann entrindet. Das ging viel leichter, als ich es mir vorgestellt hatte. Fast wie Spargelschälen. Das mag aber auch an meinem nagelneuen Opinel Messer gelegen haben, das ich mir eigens zu diesem Zwecke angeschafft hatte. Dann habe ich den Ast auf die genaue Länge gesägt und mit zwei Holzdübeln zwischen Decke und Kompostklo-Kiste eingeklemmt.

Das Bücherregal im organischen Natur-Look

Das Bücherregal im organischen Natur-Look

Danach ging es daran, die Regalbretter einzusetzen. Ich habe kleine Leisten als Auflage an die Wand geschraubt und die vordere Ecke des Brettes dann jeweils an meinen Ast geschraubt. Allerdings ist der Ast eben nicht gerade, sondern so gebogen-knorrig (das war ja der Sinn der Übung). Entsprechend musste ich auch jedes einzelne Regalbrett zurechtsägen. Außerdem wollte ich, dass die Bretter nicht einfach rechteckig sind, sondern irgendwie eine organisch wirkende Form bekommen. Viel Arbeit für die Aldi-Stichsäge.

Beim dritten Regalbrett hatte ich das Problem, dass der Ast zu weit weg war. Ein Stück aus einem Brett heraussägen ist ja kein Problem … ein Stück anflicken ist schon weit komplizierter. Ich habe mich dann stattdessen dafür entschieden, einen kleinen Ast als Querverstrebung einzubauen und das Brett darauf abzulegen. Das hat ziemlich gut funktioniert.

Beim letzten Brett ist mir dann doch tatsächlich mein Lieblingssägeblatt abgebrochen. Das war so ein ganz dünnes, mit dem man eben gut Kurven sägen kann. Ich hatte es wohl etwas überstarpaziert, eigentlich wäre es nämlich laut Beschreibung nur für Bretter bis 15 mm Stärke geeignet gewesen, aber ich habe es auch durch 18 und sogar 24 mm starke Bretter geprügelt. War aber nicht weiter tragisch, ich war ja fast fertig. Die letzte Kurve ging auch mit dem nächst gröberen Sägeblatt ganz gut.

finished

Das Endergebnis kann sich sehen lassen, finde ich.

Tja, und dann war ich fertig. Ich kann es noch gar nicht richtig glauben. Genau so hatte ich mir mein Klo vorgestellt. Bis zum Schluss hatte ich mir aber nicht wirklich zugetraut, dass das wirklich alles so klappt. Ich bin sehr stolz auf mich.

Ich stecke mitten im Umzugschaos. „Wie?“ werden jetzt manche von euch denken, „wieso das und schon wieder?“ Ja, es ist wahr. Nach nur eineinhalb Jahren verlasse ich Esens schon wieder. Nicht etwa, weil es mir hier nicht mehr gefiele. Esens ist weiterhin ein entzückendes kleines Städtchen und Ostfriesland leidet zwar nach wie vor an eklatantem Berg- und Waldmangel, ist aber ansonsten durchaus nett. Ich gehe hier nicht weg, weil es mir hier nicht mehr gefällt, sondern weil ich ein Angebot bekommen habe, das ich nicht abschlagen kann. Also, eines von der freundlichen Sorte, meine ich.

Wer mein Blog schon länger verfolgt … also, viel länger, schon seit Zeiten, als ich noch auf Myblog gebloggt habe … der kann sich vielleicht noch erinnern, dass ich immer von der Proitzer Mühle geschwärmt habe, einem Seminarhaus im Wendland, wo ich immer mal wieder für Harfen- und sonstige Musik- und Tanzworkshops hingefahren bin. Die Mühle war für mich immer einer jener magischen Orte, wo ich mich runherum wohl gefühlt habe. Da stimmte einfach alles: die Landschaft, die Leute, das Haus, die Art von Veranstaltungen. Ich hatte mir sowieso fest vorgenommen, da dieses Jahr unbedingt mal wieder hinzufahren, wenn es sich mit meinem Arbeitsplan irgendwie vereinbaren ließe. Und als dann die Einladungsmail für den irischen Herbst kam, stand da, dass Heike, die die Mühle seit Kerstins plötzlichem Tod im letzten Sommer quasi alleine am Laufen hält, jemanden sucht, der oder die Lust hat, dauerhaft dort mit zu leben und zu arbeiten. Da konnte ich einfach nicht widerstehen. Zumal ich ja hier in Esens so jobmäßig eher so rumgekrepelt bin. Ich meine, der Verkäuferinnenjob hat zwar meistens Spaß gemacht, nicht zuletzt, weil ich wirklich nette Kolleginnen hatte, aber er hatte auch eine Menge Nachteile. Erstens warf er definitiv zu wenig Geld ab, um da dauerhaft gescheit von leben zu können, schonmal erst recht, weil es ja ein Saisonjob war. Zweitens hab ich mich nie an des lange Stehen gewöhnen können und fand den Job echt körperlich wahnsinnig anstrengend. Und drittens war ich ziemlich genervt davon, so viel am Wochenende und an den Feiertagen arbeiten zu müssen. Für irgendwelche Unternehmungen frei zu bekommen war immer ein Riesenakt, an richtige Urlaubsreisen schonmal überhaupt nicht zu denken. Das ist auf Dauer nicht das Richtige für mich. Und Alternativen sind hier in Ostfriesland echt rar.

Ich bin also nach ein paar Mails im August spontan für drei Tage zur Proitzer Mühle gefahren und Heike und ich waren uns recht schnell einig, dass das wohl passen könnte mit uns. Und dann hat sie mir bei einem Rundgang über das Gelände den renovierten Schafstall gezeigt. Das ist so ein Fachwerk-Hüttchen, etwa 3 x 4 Meter Grundfläche, ein Stück vom Haupthaus weg, zwischen Wald, Bach und Wiese. Und da hat es bei mir Klick gemacht. Das war mein Hexenhaus. Genau von so einer Hütte habe ich immer geträumt. So will ich leben, ganz einfach und klein, „off-grid“ wie der Amerikaner sagt, ohne Strom und fließend Wasser, und mitten in der Natur. Und trotzdem mit einem wunderbaren Job und Leuten in zu Fuß Reicheweite. Und, denn so ganz auf Komfort verzichten will ich ja auch nicht, der Möglichkeit, im Haupthaus meine Wäsche zu waschen, warm zu duschen und meinen internetfähigen PC aufzustellen.

Und ich kann endlich Ziegen halten. Dafür ist genug Platz und Weidefläche da. Und ich kann mir einen Kräutergarten anlegen. Ob ich auch wieder einen eigenen Gemüsegarten haben will, weiß ich noch gar nicht. Ich werde nämlich wahrscheinlich nur höchst selten selber kochen müssen, weil ich das wunderbare Mühlenessen mitesssen kann, wenn Gäste da sind. Und es sind fast immer Gäste da. Deswegen mache ich mir auch keine großen Gedanken darüber, am Arsch der Welt ohne Auto zu wohnen. Der nächste Laden ist 5 km entfernt in Schnega, mit dem Fahrrad ein Katzensprung. Mehr Einkaufsmöglichkeiten gibt es dann im 12 km entfernten Clenze. Auch das ist noch ganz gut mit dem Fahrrad zu schaffen, denke ich. Für alles, was weiter weg ist, gibt es den Zug ab Schnega. Und wenn alle Stricke reißen, kann ich mir bestimmt auch mal ein Auto ausleihen.

Inspiriert durch mein Hexenhäuschen, das wirklich recht klein ist, habe ich auf YouTube jede Menge Videos von Leuten gefunden, die in „tiny houses“ leben. Das ist eine Art moderner Zigeunerwagen, so die amerikanische Variante des Bauwagenlebens. Die Dinger sind echt niedlich. Vor allem beeindruckt mich aber, wie wenig Sachen die Bewohner so haben und wie ordentlich und übersichtlich ihre Häuschen dadurch sind. So hätte ich das auch gerne. Ich empfinde Besitz ja in den letzten Jahren zunehmend als Belastung und habe eigentlich die letzten Umzüge schon immer zum Anlass genommen, ordentlich auszumisten und vieles zurückzulassen. Aber obwohl ich gerne weniger Zeug hätte und auch weiß, dass ich nur relativ wenig wirklich brauche, fällt es mir wahnsinnig schwer, mich von Sachen zu trennnen. Ich schleppe eine Unmenge an Dingen mit mir rum, an der Erinnerungen hängen: alte Postkarten, Tagebücher, Dinge, die ich mal von lieben Leuten geschenkt bekommen habe, Reste vom Wehrspeicher, alte Rollenspiel-Charakterbögen etc. Jedes einzelne dieser Teile ist nicht groß und wiegt fast nichts, aber es braucht eben alles einen Platz, damit es nicht völlig im Chaos versinkt. Der zweite Grund, warum es mir schwer fällt, Sachen aufzugeben, ist, dass ich so ungern Dinge wegwerfe, die eigentlich noch gut sind und funktionieren, die aber auch niemand mehr so wirklich haben will. Ich schleppe z.B. schon seit Jahren so einen Organizer mit mir rum … so eine Art Smartphone ohne Phone und ohne Internetanschluss. Habe ich eigentlich nie wirklich benutzt, die Akku-Laufzeit war mir immer zu kurz um damit wirklich was anfangen zu können (und wenn der Akku leer ist, vergisst das Ding alle seine Daten, weil es nämlich keine Festplatte oder Flashspeicher hat). Ich habe auch eine riesige Sammlung an USB-Kabeln, Netzwerkkarten, Ladegeräten, Cinch-Kabeln und sonstigem Elektronik-Gadget Zubehör. Was sich halt im Laufe der Jahre so ansammelt und was man dann so verwahrt, weil man es ja irgendwann nochmal wieder brauchen könnte. Von den üblichen Büchern und CDs und Schallplatten und Musikcassetten etc. mal ganz abgesehen. Und es kostet mich im Moment total viel Energie und Zeit und Überwindung, das alles in die Hand zu nehmen und mich bei jedem Teil zu fragen: brauche ich das wirklich noch? Kann ich damit noch jemandem eine Freude machen oder schmeiße ich das gleich in die Tonne? Dazu kommt noch, dass man ja viele dieser Dinge nicht einmal mit gutem Gewissen einfach in den Hausmüll schmeißen kann, sondern strenggenommen zum Schadstoffmobil tragen muss.

So, jetzt gehe ich wieder Kisten packen. Ab Montag wohne ich dann in der Proitzer Mühle, erstmal nur mit leichtem Gepäck, meine Sachen hole ich irgendwann mit einem Bulli rüber. Deswegen bin ich auch erstmal auf unbestimmte Zeit ohne Rechner. Nur mein Netbook nehme ich mit, damit ich ab und zu meine Mails checken kann.

I stumbled upon another Lierre Keith video on YouTube today. And again I find that everything this woman has to say does make perfect sense to me. When I ride my bike to work at this time of the year, I pass many freshly ploughed fields. Those fields are dead. They are a mix of clay and sand, pure substrate, without a single bit of organic matter in it. No leaves, no visible roots, no insects and sure as hell no earthworms. Not a single bird bothers to land on it and pick for scraps … for the simple reason that there aren’t any. Everything that will make the wheat or corn or even grass grow there next season has to be brought in in the form of fertilizer.

I remember when I saw a documentary series on arte TV a few years back that I was disgusted to learn that most tomatoes we buy here are grown in Spanish greenhouses on a weird looking substrate, irrigated by an automated dripping system giving them just the right amount of moisture and in some cases even with artificial ultraviolet lights. Okay, those tomatoes never touched the earth, never drank from the rain, never saw real, unfiltered sunlight. How can we expect them to taste anything like tomatoes (which of course they don’t … we have real tomatoes in our garden at the moment, believe me, they taste very different).

So for quite I while I have known that a hell of a lot was wrong with our industrialized food production system, but the notion that the complete concept of agriculture might be wrong from the get go is rather new to me. I kept thinking that, if we only did it right, it should be okay. Now Lierre comes along and says, the whole concept of agriculture is rotten from the core and can never be sustainable. Of course, she is neither the only nor the first person to say this. I remember a conversation I had with an archaeologist specialized in pre-history (meaning digging up stuff form people who did not have developed writing yet … historians per definition only deal with written history, everything else is „pre-history“), who told me that one of the greatest puzzles to pre-historians is, why humans did start to do agriculture in the first place. From the archaeological and anthropological evidence, it did not do them much good. Early farmers where shorter, weaker, and had a much higher risk of dying from disease than their foraging forefathers and -mothers. It is estimated that the average lifespan dropped by almost ten years with the introcution of agriculture, no matter where on earth and at what time it happened. Agriculture also meant a whole lot more physical labor, the development of slavery, the beginning of hierarchical societies etc. All in all not a very smart choice to make, it would seem. So why did humans abandon the hunter gatherer lifestyle in favor of growing food in one place?

Anyway, it happened. Today there are very few people left on this planet who don’t rely on agriculture as their main food source: some Innuit, a few native tribes in the tropical rainforrests of South America and South East Asia, some small Siberian tribes … anyone else? Maybe you could count a few nomadic people as well, like the Saamen in Northern Europe or Mongolians who still live traditionally. But that’s about it. The rest of the world gets most of its calorie input from starch (mostly wheat, corn, rice and in Europe and North America also potatoes) or from grain fed animals. All other alternatives have been marginalized and destroyed.

Currently there are 7 billion people on a planet that has already lost unbelievable amounts of it’s wild habitats, be it forrests, prairies, wetlands or whatnot. Even the oceans have been fished almost empty. So the thought that we go back to hunting and gathering seems a bit far fetched, even if we gave up the cities and tried to spread the population around more evenly. Even an intact biosphere could not carry that many people (meaning in a way that allows all other species a place as well and can be sustained „indefinitely“ … until we are hit by an asteroid or till a supervolcanic eruption or somesuch … nothing goes on forever). What most people don’t seem to get, though, is that just continueing on the pass we are on is even more far fetched. I am pretty sure that business as usual is the fastest way of drastically shrinking the world’s human population short of a nuclear war. We are running out of oil (it takes 10 calories out of fossile fuels to make 1 food calorie in our current system), we are running out of top soil and a changing climate doesn’t make growing things any easier (really, it does not, even with global warming you are not going to get wheat fields in Siberia or Northern Canada … it does not work that way).

So, what do we do? I don’t know. We need to shrink population (preferably not by killing or starving people, but preferably by having less children) and find a way to feed ourselves which is more in tune with what nature likes to do. That will differ drastically from climate zone to climate zone, from coast to mountain and even from village to village. And of course from season to season. Diversity instead of monoculture. And we absolutely don’t want any form of „biofuel“ … that is taking all the disadvantages and destruction of the current food system and not even getting something to eat out of it. What a waste.

I don’t think we will (or can) shun agriculture altogether, at least not for a long time. There is a reason that the word „culture“ is in there. We have done it for roundabout 10000 years. Our bodies might not have adapted to it yet and crave for a different diet, but our minds surely have. Our religion, our legends, our lore is about growing things, about shaping the world around us. It is something we cannot just shake off. We will have to outgrow it, slowly and steadily. It’s a paradigm shift that won’t come overnight. But it is also a race against time, because we are out of continents to exploit in the meanwhile. So we have no time to lose. We need people willing to experiment with new ways of providing food, and we need new stories about old things.

Okay, I assume that most readers of this blog are humans. If you are a cat or a rat or a dolphin or an alien, you are exempt from the following (I am still not certain if cats can read … but since Fitzwilliam, our tomcat, recently called us on our internal telephone to let us know he was locked in in the study, I am at least willing to take it into consideration).

So, if you are a human being, I assume that you, like me, do have an interest in a continuation of our species on this planet. I mean, the cynic in me still thinks that Mother Earth might be a lot better off without us, but I love life and think we do belong here and have a role to play that goes beyond being the big destroyer of everything and a disease that the planet has to get rid of as fast as possible.

We live in an economic system that has to grow to keep functioning. For an explanation why that is so, I refer you to Richard Heinberg or the first Zeitgeist movie or to Andreas Eschbach’s novel „Eine Billion Dollar“ … in a nutshell: money means credit, credit means interest, interest has to be earned somehow and the only way to earn that extra amount is to grow the economy further. But please, if this is not clear to you, do inform yourself about it, because it is important.

There are people, who believe that changing the money system is the solution to if not all then at least the most urgent of our problems. I am no economist. I find it difficult to believe that changing something as abstract as numbers in computers (which is all that money is nowadays) can actually change the way we live so fundamentally. On the other hand, money is also a story. Money only works because we all believe in it. And since I am a storyteller and I know how much power stories do have over us, I think it might be possible that by changing this one story we might change the world.

Wouldn’t that be neat? We change the money system … something that most of us really don’t think and bother about that much anyway and that some obscure „experts“ have decided about behind closed doors without our knowledge … and all our problems go away.

Well, maybe not all our problems. But changing the money system seems to be the only way to allow for a steady state economy. And that is what we need. You agree with me here, I hope. Please, tell me that you all see that a growing economy on a finite planet is a pyramid scheme and a bad idea and doomed to fail sooner or later. Every child knows this. I knew it as a child and I remember that I kept ranting about it and asking questions about it when I was ten or twelve. How can we expect the economy to grow forever? It required more than a decade of watching television to make me stop questioning that system. And then another decade or so of life away from television until I seriously started asking it again.

As I said, the money system is, at least since we gave up on the backing with precious metals, totally immaterial. (Isn’t that absurd, in a way, that something that feels as „materialistic“ as money is, in fact, merely a fiction). This also means that „we“ can change it („we“ being all of humanity, or at least the 99 % or so of us who have baught into the system in the first place). There are no physical laws or restrictions that hinder us.

The altervative could be something like LETS or other barter systems, though they are rather small scale and local in nature and are therefore hard to imagine in a globalized world. Maybe that is a good thing, since economic gloablization does come with a whole bunch of issues of its own. But storytelling or not, I find it hard to imagine a smooth, non-violent transition from a globalized market economy to purely local economies. (That said, I find it hard to imagine a smooth, non-violent transition away from the the debt based fiat currency system in any case, because those profiting from the current system the most are the people with the most guns and bombs and tanks and airplanes … but that shouldn’t stop us from at least imagening a better system).

Another interesting alternative is the Wörgl money based on the idea of economist Silvio Gesell. It is named after the Austrian town of Wörgl which adopted an experimental money system during an economic depression in the early 1930s. The general idea is that money, instead of earning interest while it does nothing, does cost the owner an additional fee if it sits around without being reinvested for too long. Since money in itself is useless and it only benefits the society if something is done with it, this seems a sensible approach. The Wörgl experiment did do exceptionally well, by the way. So well that the experiment was cancelled by the Austrian Central Bank after a little over one year, before the idea could spread and endanger the establishment.

Of course, we could also consider to go without money altogether. I mean, other species seem to do quite well without a monetary system, even those with complex social structures like bees or ants. There have been countless human societies as well that did or still do function without a money or barter based economy. Goods and services are still exchanged or rather given in those economies. They are given as gifts. This is not as far fetched or alien as it may seem. Actually, I am pretty sure most families do have a gift based economy internally. But a gift based economy only works with people you know and trust. Or with people you might not yet know, but still trust. It is a very personal and philantropic way of dealing with things. I can imagine people giving and receiving food that way, clothing, help in your garden or for building a house (and again, for many of those things, gifting is still common, even in our society), but it is difficult to imagine a gift based economy do mining, build computers or cars or anything else on that level of complexity. Which again might be a good thing … there are a whole bunch of problems coming with cars and computers and complexity. But that’s a matter for another time.

Sometimes you find a book or a video that expresses everything you have been thinking about and trying to make sense of for ages. Today I stumbled across this YouTube Vid:

Lierre Keith’s observations are clear, logical and very well thought through. I really enjoyed watching this interview. It sums up everything that is wrong with our food system in 28 entertaining and educating minutes. She has some ideas how we can change the world as well.

My personal journey is not so much about changing the whole world at the moment. What I am trying to do is merely to find a healthy, sustainable, low impact lifestyle of my own. A way to grow at least some of my own food without waging war on everything else that tries to live and grow in my backyard for example. A job that is fun and fullfilling and does not contribute to the consumer culture too much while it still pays my rent and health insurance.

Okay, this is one of those blog entries which I will file in the „worldsaving“ category, a rather self-ironic label I have given to my do-gooder talks about what is wrong with our world and why. The label „worldsaving“ is in this case even more ironic than usual, though, because frankly, I don’t think we can … save the world that is.

There is no doubt in my mind (and actually hasn’t been for quite a few years now) that industrial civilisation has run its course and is about to end. I am not sure if it will fade out over a couple of decades or if it will just collapse spectacularily due to one or several major blows, but it is so crazy and unsustainable that the earth just cannot support it much longer.

Knowing that leaves me with a personal dilemma. Even though I don’t follow a specific religion and am also very suspicious about any kind of dogma or political agenda, I consider myself a person with high moral values. I really, honestly want to do the right thing. Supporting a system that is killint the planet is just something I don’t want to do. Not in the least.

During the past ten years or so I gradually downsized my life, step by step: smaller apartment, then flat sharing, getting rid of my car, changing from fulltime to part time job, consumind and travelling less etc. The main motivation behind this was (and still is) to do as little harm as possible. Because as much as I love modern electronic gadgets for example, I also know how much damage is done to the earth by digging up rare metals in open pit mining, how gruesome the working conditions in the Asian production facilities are and how much high toxic waste we are producing since those stupid things don’t last longer than a couple of years anyway. But I still have a computer, a netbook, a mobile phone, several mp3 players, a video camera, even an ebook reader. What on earth am I thinking?

Same goes for food, for clothing, for all my stuff. I work in a little store that sells sportswear and outdoor clothing. And I kind of like that job, even though it can be exhausting and doesn’t pay very well. But I like the customers, I like to sell stuff that, at least for a short while, seems to make them happy. So of course I don’t tell them about the sweatshops and the toxic chemicals … I even bought one of those stupid jackets myself, because it does keep off the rain quite nicely on my bike commute to work. I feel like such a hypocrit.

We do grow some food in our garden and at the moment it is a great joy to go out there every day and harvest a few sweet peas or some herbs or some swiss chart and add it to our meal. But it is more for adding flavor than for getting any real calories out of it. Our main source of sustenance is still the supermarket.

A short time before I went to Canada, I watched the movie „Into the Wild“ about that young man who, after having finished college, went on a soul searching trip around the US and seeing more and more clearly how fucked up the world is, wants to escape it all by trying a hunter-gatherer lifestyle in Alaska. He starved. I can so much relate to his motives. I have had similar thoughts about escape all my life. But hey, starving in Alaska is not really how I want to end up, either.

In one of my (unfinished an unpublished) novels, „Linda’s visions“, the young heroine starts to have visions about the end of the world as we know it and sets out to learn about the many problems our civilisation is facing today, from climate change to peak energy and mass extinction. Finally, she is so frustrated and angry that she herself brings the civilisation down in a massive terrorist attack, and in that way causing herself the situation she has seen in her vision at the beginning of her journey. It’s an option, but I am afraid, in real life I lack the leadership qualities one needs as a global terrorist. And I am still a bit fuzzy on the details of how to bring civilisation down in a single blow. Though I think attacking high voltage transformes could be a good start.

I am in a „one foot on the platform, one foot on the train“ kind of situation and it is tearing me apart.

When I travelled to Lauterbach for the harp festival a few weeks back, I took the ICE, a high speed long distance train for part of the way. I also travelled first class, a luxury I allowed myself because it wasn’t all that much more expensive and because I was travelling with my harp on a very crowded holiday weekend. It was very nice … comfortable leather charis with a lot of leg room, enough space to safely store the harp etc.

The train was equipped with little monitors in every waggon, like you normally find in an airplane, showing travel information like the time, the name of the next stop etc. It also displayed the travelling speed. When I consciously noticed that for the first time, the train was running at 271 km/h.

I have to admit that that did amaze me. My first thought was: „Wow …“ Well, I guess, that’s not really a thought. More of a feeling. The second thought was, that this was the fastest I ever travelled on the ground, the only times I had been moving faster I was on board of an airplane. The tracks on that route are specifically built for that train to run that fast, there are no curves, no noticable ascents or descents etc., even though it is quite hilly terrain. To make that possible, there are a lot of tunnels and really high and wide spanning bridges. The train does not slow down for any of them. Once I started thinking about this, it seriously creeped me out, actually. At 271 km/h, there is absolutely no way to bring that train to a stop or even considerably slow it down should there suddenly some kind of obstacle appear on the tracks. And I mean, we are talking regular train tracks here. They are located in the natural world. Of course, there are damns and, in more inhabited areas, even sometimes fences to protect them, but it is not as if those tracks are in a parallel universe or on a seperate plane.

Once I had realized that, moving at that speed did not seem such a good idea to me any longer. Of course nothing happened and the train did arrive safely in Bremen where I switched to a smaller, much slower regional train.

Now I wonder if I would have even noticed this or thought about this when I was still driving regularily. Of course, a car is somewhat slower (well, most cars are, there might be some sports cars around that actually can go 270 km/h), but still fast enough. It was not that uncommon for me to go 150 km/h on the autobahn, even though I normally tried to stick to the recommended speed of 130 km/h. And with that I was still one of the slower drivers around. But still, the feeling of travelling at that speed with a car and of travelling at 270 km/h with a train is not that different. It keeps you completely disconnected from the landscape you are passing through. You might notice major landmarks like hills, forrests and fields, maybe even the occasional building, but that’s it. Actually, on the autobahn you don’t notice much at all except the other cars which are more or less travelling at the same speed you are, since the autobahn is build to block out everything that could distract you.

Since I don’t have a car anymore (I have been car free for 8 years now), I rarely even ride in one. My usual travelling speed is 18 km/h on my bike or 5 km/h on foot. When I cycle to work, I hear the birds sing (and am usually able to tell which kind of bird it is), I see which wild flowers are in bloom beside the road, I smell the ocean when the wind is coming from the sea and the fresh manure when the farmers have been fertilizing their fields. I can tell which way the wind is blowing, if the air is moist and if there are many flying insects about. And of course I know every house, every tree, every horse and every cow I pass day after day.  For half an hour I am deeply connected with the natural world before I start working in the rather unnatural world of retail (I work as a shop assistant). And then, after closing time, I am deeply connected to the world for another half hour.

Of course this is not always fun. I might get soaking wet (even though good clothing can prevent most damage there), I might feel very exhausted physically, especially when I have to struggle against the wind which can be really merciless in these parts. And I have to admit that when the weather is lousy and I have the opportunity to catch a ride with my boss or my colleagues, I do so. But on a good day, I wouldn’t want to trade those 30 minutes for anything. They keep me sane.

And I enjoy walking even more than cycling. For shorter distances, like going into town, I rarely even take the bike. Because that allows me to see, hear, smell, touch and taste even more of my environment as I pass through it.

When the first trains were introduced in the late 18th century, they moved pretty slow by today’s standards. I think the first German locomotive, the Adler, could go at 30 km/h or somesuch. Not really faster than a horse in gallop. Still, there were people who were convinced that it would be dangerous and unhealthy for humans to travel at such a speed. It felt so unnatural.

The less I am part of the fast moving automobile world, the more I begin to understand why they felt that way. I think what’s at the heart of it is not the danger of accidents or physical harm. It is that once we travel faster than we naturally can, we loose the connection with the world around us. And that is the most dangerous thing that can happen to us, as individuals as well as as a species.

On a lighter note: Elisa liked my last blog entry so much that she at once had to paint the /ouse-sh-tiger/. It is now hanging on our living room wall, but we are willing to part with it in exchange for a gipsy waggon 🙂

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