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Sometimes you find a book or a video that expresses everything you have been thinking about and trying to make sense of for ages. Today I stumbled across this YouTube Vid:
Lierre Keith’s observations are clear, logical and very well thought through. I really enjoyed watching this interview. It sums up everything that is wrong with our food system in 28 entertaining and educating minutes. She has some ideas how we can change the world as well.
My personal journey is not so much about changing the whole world at the moment. What I am trying to do is merely to find a healthy, sustainable, low impact lifestyle of my own. A way to grow at least some of my own food without waging war on everything else that tries to live and grow in my backyard for example. A job that is fun and fullfilling and does not contribute to the consumer culture too much while it still pays my rent and health insurance.
Endlich ist es warm draußen. Bei dem strahlenden Wetter der letzten Tage haben Elisa und ich jede freie Minute im Garten verbracht. Ich bin immer noch damit beschäftigt, den Kompost umzuschichten und zu sieben. Es ist viel Kompost. Wir haben uns jetzt entschieden, eine große Kompostmiete da anzulegen, wo vorher die Terrasse war. Das ist schön nahe am Haus und am Kaninchen- und Hühnerstall, so dass man beim Ausmisten und Bio-Müll-Entsorgen keine langen Wege hat. Die äußere Reihe Platten haben wir liegen gelassen, so dass man jetzt schön mit der Schubkarre rund um Komost fahren kann, ohne bei matschigem Wetter einzusacken und so dass wir eine schöne Kante zum Rasenmähen haben. Stattdessen legen wir dann für die restlichen Stangenbohnen, den Blumenkohl und was uns sonst noch so fehlt ein neues Beet entlang der Hecke zwischen der Kräuterspirale und den anderen Beeten an, also an dem Platz, wo der Kompost eigentlich hin gesollt hätte.
Wie ich heute also so abwechselnd mit Mistgabel und Schaufel den halbverrotteten Kompost von seinem alten Liegeplatz um neuen umschaufelte, fiel mir eine Hummel auf, die ziemlich aufgeregt immer um meine Schaufel herumflog. Ich habe gedacht, die sei vielleicht durch irgendetwas, was ich ausgegraben habe, angelockt worden … schließlich hatten sich auch schon zwei Amseln versammelt, um die Regenwürmer aufzupicken und ein Ameisenstaat hatte eine Schnellstraße gebaut, um ebenfalls eine Leckerbissen abzutransportieren.
Als ich dann aber mit der Schubkarre beim neuen Kompost ankam und anfing, abzuladen, hörte ich aus dem Pflanzen-Erdgemisch in meiner Karre ein panisches Surren. Ich habe dann vorsichtig mit den Fingern die Erde zur Seite geschoben, bis ein ungefähr Walnuss-großes Wabengebilde herauskullerte und sich gleich darauf drei junge, scheinbar recht frisch geschlüpfte Hummeln ans Tageslicht kämpften. Ich hatte keine Ahnung, dass Hummeln solche Waben bauen. Das Ding sieht aus wie eine Bienenwabe mit nur ganz wenigen Kammern. Einige davon waren noch verschlossen und schienen weitere Larven zu beherrbergen, einige anderen enthielten so etwas wie Nektar oder Honig. Die jungen Hummeln krochen aufgeregt suchend herum, eine, wahrscheinlich die, deren Surren ich gehört hatte, konnte bereits fliegen und zog, zuerst noch etwas unsicher, erste Kreise um die Schubkarre. Ich habe dann das Wabengebilde vorsichtig ganz oben auf die Kompostmiete gepackt und die Hummeln eine nach der anderen mit der Hand eingesammelt und herübergetragen. Und offenbar waren die wirklich auf der Suche nach ihrem Zuhause, jedenfalls wurden sie sofort ruhiger, als sie wieder an ihrer Wabe andocken konnten.
Die Mutter habe ich allerdings nicht mehr wiedergefunden. Ich habe keine Ahung, ob die drei Jungen jetzt ohne sie überleben können und ob die Futtervorräte in der Wabe reichen, bis sie alt genug sind, selber auf Nahrungssuche zu gehen. Es tat mir total Leid, dass ich die kleine Familie so auseinandergerissen habe.
Als Teenie war ich großer Harrison Ford Fan. Wegen StarWars und Indiana Jones, hauptsächlich. Und darum habe ich damals natürlich auch „Der einzige Zeuge“ geguckt. Ganz netter Film, aber wie der Rest der Welt hätte ich den Film wahrscheinlich größtenteils vergessen, wenn es da nicht diese geile Szene gäbe, wie die Amish an einem Arbeitstag nur mit einfachen Werkzeugen und Muskelkraft eine ganze riesige Scheune aufbauen.
Und an genau diese Szene habe ich mich jetzt wieder erinnert, weil ich doch angefangen habe, unseren Wintergarten in einen Hühner- und Kaninchenstall zu verwandeln. Dafür musste ich irgendwie Zwischenwände einziehen. Wände habe ich vorher noch nie gebaut. Genaugenommen habe ich überhaupt bisher sehr wenig gebaut … ein paar Ratten- und Hamsterkäfige und ein Kürbisregal. Deswegen stand ich anfangs auch etwas planlos mit meinen gehobelten Vierkanthölzern im Wintergarten und wusste nicht recht, wie ich anfangen soll. Und dann fiel mir halt „Der einzige Zeuge“ wieder ein und ich habe so eine Art Fachwerkwand zusammengezimmert und dann aufgestellt und an die Dachbalken geschraubt. Das klingt jetzt wackeliger, als es ist. Im Prinzip bin ich unglaublich stolz auf mein Werk.
Eigentlich wollte ich die Fache einfach mit Kaninchendraht ausfüllen, aber dann hat mir mein Chef so Pressspan-Bodenplatten geschenkt, und deshalb habe ich jetzt die unteren Hälften der Wände mit diesen Platten ausgefüllt. Das sieht jetzt schon sehr massiv aus. Allerdings haben die Platten natürlich rechte Winkel. Meine Fache nicht ganz so. Dabei hab die Wasserwaage behauptet, das sei alles gerade und senkrecht und so. Sah auch echt gut aus … bis eben die Platten da reinkamen und man dann doch sehen konnte, dass es nicht ganz so gerade ist, wie ich gedacht hab. Allerdings ist unser Estrichboden im Wintergarten nicht ganz eben. Daran muss es liegen. (… Bauer … Badehose …) Aber ich glaube nicht, dass das die Hühner stören wird.
Beim Bauen war ich jedenfalls hin und her gerissen. Einerseits fühlte es sich großartig an, so etwas fundamentales und stabiles wie eine Wand zu bauen. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich das Gefühl, notfalls auch ein Haus bauen zu können. Naja, zumindest eine Hütte oder ein Baumhaus oder so etwas. (Ich hab nämlich ein Bauspielplatz-Trauma … mit acht Jahren gab es bei uns so ein Bauspielplatzprojekt, wo man Hütten bauen durfte. Ich fand das ganz toll und wollte da unbedingt hin, aber weil ich da keinen kannte und auch keine Ahnung hatte, wie man eine Hütte auch nur anfängt, hab ich da am Ende nur vier Bretter auf dem Boden in ein Viereck gelegt, um zu markieren wo die Wände sid … eine 2-dimensionale Hütte, sozusagen. Jetzt endlich Wände bauen zu können war für mich die Eroberung der dritten Dimension) Andererseits habe ich fest gestellt, dass ich für diese Bauerei ewig brauche. Das liegt zum einen daran, dass ich ja keinen Plan habe, was ich da eigentlich tue und für jeden Arbeitsschritt stundenlang nachdenke, ob das jetzt wirklich sinnvoll ist, was ich da mache. Zum anderen besteht mein Werkzeug hauptsächlich aus einer 10 Euro Stichsäge vom Aldi und die braucht einfach ihre Zeit, bis die sich durch so einen Balken oder eine Bodenplatte genagt hat. Außerdem wiegen diese Platten im Rohzustand Tonnen und handlich sind die auch nicht gerade. Bis ich die auf die Sägeböcke gewuchtet habe, vergeht auch jedesmal einiges an Zeit. So ist ein Arbeitstag blitzschnell um und ich hab nichtmal die Hälfte von dem geschafft, was ich eigentlich schaffen wollte.
Naja, mal sehen. Vielleicht schaffe ich es ja morgen, wenigstens den Innenbereich fertig zu bekommen. Den Zaun für das Außengehege baue ich dann nächste Woche.
Ich habe mir heute ein Solaris 60 geleistet. Nein, das ist kein Raumschiff, auch wenn man bei dem Namen und dem stolzen Preis von 199,95 € fast so etwas vermuten könnte. Es handelt sich vielmehr um eine Edelstahlspüle. Wir haben heute nämlich endlich unsere neue Küche eingebaut bekommen. Also, eigentlich ist es eine gebrauchte Küche, aber trotzdem deutlich nobler als alles, was Elisa oder ich je so an Küche unser eigen nennen durften. Deswegen, und weil wir eigentlich alles bis auf Spüle und Arbeitsplatte geschenkt bekommen hatten, wollte ich mich dann im Baumarkt nicht lumpen lassen. Aber trotzdem … 200 Ocken für ein Spülbecken? Holla die Waldfee. Die Mischbatterie hat dann auch nochmal fast hundert Euro gekostet.
Aber dafür haben wir jetzt eine Küche, die keine Wünsche offen läasst … mit begehbarem Kühlschrank (naja, okay, fast … ), Umluftofen und Cerankochfeld mit Touchscreen, Dunstabzugshaube hinterm Gewürzregal und Arbeitsplatte im Granit-Look. Und so viel Platz in den Schränken. Es ist ein Traum. Ehrlich, wir haben beim Einräumen abwechselnd alle paar Minuten inne gehalten, geseufzt und gesagt: „Ach watt is datt schön …“
Die einzigen, die nicht so begeistert waren, waren unsere Kater. Die sind den ganzen Tag völlig durch die Gegend getillt, weil nichts mehr da stand, wo sie es gewohnt waren und weil ständig Leute mit schweren Möbelstücken in der Hand drohten, ohnen auf den Schanz zu treten. Erst, als ich ein Einsehen gezeigt und Merlin und Fitz ausnahmsweise in mein Zimmer gelassen habe, haben sie sich ein bisschen beruhigt und sind aneinandergekuschelt auf meinem Bett eingeschlafen. Lance hatte schon vorher resigniert und sich einfach inmitten all des Chaos‘ auf die Couch im Wohnzimmer gelegt und das ganze da abgewettert.
Jetzt ist bis auf die Sockelleisten und ein paar Regalbretter alles fertig und auch schon wieder eingeräumt. Morgen holt der Schrotthändler den alten Herd und Kühlschrank und die restlichen Möbel gehen Montag zum Sperrmüll.
Im Garten geht es auch stetig vorwärts. Ich habe mir endliche eine gescheite Heckenschere geleistet und mich auf die gefühlten 17 km Eibenhecke um unser Grundstück gestürzt. Gardens, gardens and we are gardeners … geht schon irgendwie deutlich schneller als mit der Rosenschere. Einen Rosenbogen habe ich uns auch endlich gekauft … nur aufgestellt haben wir den noch nicht. Und dann habe ich mir noch eine Astsäge geleistet und ein paar tote Äste aus dem umgekippten aber noch quicklebendigen Apfelbaum gesägt, so dass man jetzt wieder mit der Schubkarre vom Fahrradschuppen bis zum Kompost kommt. Und je öfter ich säge, desto mehr merke ich, dass das doch gar nicht so schlimm ist, wie ich das von früher in Erinnerung hatte. Mit der richtigen Säge geht das auch im Handbetrieb erstaunlich fix. Ich musste mich richtig beherrschen, nicht gleich ein paar Bäume zu fällen.
Vor etlichen Jahren, als es den Wehrspeicher noch gab, habe ich mit den Clans Ruadh und Sciurdain in Freienfels ein wunderschönes Belthaine Ritual gefeiert. Vor allem ging es dabei darum, dass die Frauen den Männern die Flamme des Lebens wieder abjagten, die die Männer wiederum von den Frauen im Herbst zuvor an Samhain bekommen hatten, um sie über den Winter zu hüten.
Bei den Kelten (soweit es so etwas wie „die Kelten“ überhaupt gibt … sowohl historisch wie auch archäologisch ist der Begriff ein bisschen schwammig und inzwischen wohl auch stark romantisierend und politisierend überlagert … aber egal) gibt es traditionell nur zwei Jahreszeiten: Sommer und Winter. Der Sommer beginnt am 1. Mai und dauert bis zum 1. November. Gefeiert wird jeweils der Anfang und die Mitte dieser Jahreszeiten. Und im Winter überwiegt die männliche Kraft, im Sommer die weibliche. Dazu gehören jede Menge zum Teil blutrünstige Geschichten über die Geburt und den Tod des (männlichen) Sonnengottes. Aber wenn wir diese Symbolik mal beiseite lassen, merke ich immer mehr, wie sehr ich selber diesen Rhythmus empfinde. Ich bin den Winter über völlig kraft- und energielos. Und vielen Frauen in meinem Bekanntenkreis geht es ähnlich. Das fehlende Licht und kaltes, feuchtes Wetter scheinen uns Frauen viel mehr auszumachen als den Männern. Und ich glaube, da liegt der Ursprung dieses Teils der keltischen Mythologie. Ich gebe die Flamme des Lebens über den Winter gerne an die Männer ab, die den Elementen da mit so viel mehr Kraft zu trotzen scheinen. Dann kann ich so lange ohne schlechtes Gewissen zu Hause im Warmen bleiben und deprimiert sein und warten, dass es endlich wieder heller und wärmer draußen wird.
Und wenn es dann soweit ist, dann fühle ich auch, wie meine eigene Kraft zurück kommt und bin bereit, den Sommer über dann auch wieder die Verantwortung für die Flamme des Lebens zu übernehmen. Dann habe ich plötzlich Lust, das Haus zu putzen, den Garten auf Vordermann zu bringen und alle die Baustellen wegzuräumen, die im Winter so liegengeblieben sind.
So ist es wahrscheinlich kein Zufall, dass ich gerade am 1. Mai das erste Mal in diesem Jahr wieder was im Garten getan habe. (Ich muss allerdings gestehen, dass Eliza schon ein paar Wochen vor mir aus dem Winterschlaf aufgewacht ist und schon etliche Beete umgegraben und einige Male den Rasen gemäht hat … ich hätte ihr auch geholfen, aber immer wenn ich frei hatte, hat es geregnet. Echt! Schönes Wetter war nur, wenn ich arbeiten musste). Jedenfalls ist mir bei der Gartenarbeit mal wieder aufgefallen, wie sehr man sich mit dem Land verbindet, sobald man anfängt, darin herumzugraben, etwas anzupflanzen oder einfach nur die Hecke zu beschneiden. Mit jeder Minute, die ich im Garten verbracht und Gestrüpp aus der Kräuterspirale gezupft habe, hatte ich das Gefühl, dass aus meinen Füßen kleine Wurzeln wuchsen.
Es bleibt immer noch ganz viel zu tun: der Kompost soll an eine andere Stelle, näher zum Haus und besser mit der Schubkarre zu erreichen, die völlig fehlgeplante und überflüssige Terrasse soll weg und stattdessen ein Kartoffelbeet hin, und die Kaninchen sollen endlich nach draußen in ein schönes großes Gehege ziehen dürfen. Wir haben beschlossen, den Wintergarten (der ähnlich überflüssig und fehlgeplant ist wie die Terrasse) zum Hühner- und Kaninchenstall umzufunktionieren. Der ist viel besser geeignet als der Fahrradschuppen, den wir dafür eigentlich vorgesehen hatten. Außerdem können wir auf den Wintergarten viel besser verzichten, den haben wir sowieso nie genutzt. Und auch hier ist der Weg wieder viel kürzer. Schließlich muss man ja schon ein paarmal am Tag zum füttern, ausmisten etc. zu den Tieren hin. Und frostgeschützer im Winter ist es auch.
Aber wenn wir das alles geschafft haben, den Kompost bewegt, den Kartoffelacker angelegt und die Tierställe gebaut, dann haben wir einen echt ziemlich beeindruckenen Selbstversorgergarten. Und ich freue mich unheimlich auf die ersten eigenen Eier. Die Beetfläche ist jetzt schon etwa doppelt so groß wie letztes Jahr und Eliza hat diesmal geackert wie eine Wilde, um echte Tiefkulturbeete anzulegen und viel Kompost dazu gepackt. Auf den alten Komposthaufen kommen dieses Jahr unsere Zucchini, Gurken, Melonen und Kürbisse und an den Zaun daneben noch einige Johannisbeersträucher. Und dann leisten wir uns vielleicht noch einen neuen Zwetschgenbaum, der Nachfolger von Cosima wird, unserem unglücklichen Aprikosenbäumchen, das leider nicht angegangen ist. Frühling ist toll.
Gestern war es soweit. Mein Chef hatte mir überraschend den Tag freigegeben, die Sonne strahlte und ich wusste, jetzt kann ich mich endgültig nicht mehr drum herum drücken: Ich muss endlich diese verdammte Hecke schneiden, bevor wir mit Schimpf und Schande von den Esensern aus der Stadt gejagt werden.
Dazu liegt schon seit dem Frühjahr so eine elektrische Heckenschere in unserem Fahrradschuppen, die mein Papa uns mitgebracht hat. Mir sind so Motorwerkzeuge ja immer ein bisschen unheimlich, muss ich zugeben. Bei der Heckenschere hätte ich mir da aber keine wirklichen Sorgen zu machen brauchen. Die ist zahm. Ein bisschen zu zahm, genaugenommen. Irgendwie fehlt der der nötige Biss. Die nagt sich eher mit so elektrisch getriebenen Milchzähnchen durch die Hecke. Alles was dicker ist als ein Millimeter, bleibt stehen, wird aber dekorativ entrindet und entnadelt. Nach zwei Metern war ich soweit, dass ich gestöhnt habe: Ich will eine Kettensäge!
Das Ende vom Lied war dann, dass ich wieder mit der kleinen Rosenschere in sorgsamer Handarbeit die ganzen entrindeten und entnadelten Pinne abgeschnitten habe. Und das wieder völlig ohne Laura Ashley Kleid und Strohhut. Die große Thuja-Hecke vorn hab ich dann erstmal nur auf eine Höhe gekappt (auch mit der Rosenschere). Das war gar nicht so einfach, weil nämlich auf einer Seite unseres Grundstücks so ein kleiner Drainage-Graben verläuft (hier geht ja nix ohne Graben) und man dann plötzlich einen halben Meter tiefer steht. Da musste ich mich dann ganz schön recken. Heute krieg ich meine Arme nicht mehr über Schulterhöhe. Aber trotz dieser Widrigkeiten ist es relativ gerade geworden und ich bin sehr stolz auf mein Werk.
Elsia hat derweil den Sommerflieder vor meinem Fenster geschnitten. Boah ist das jetzt hell in meinem Zimmer!
Ja, es gibt mich noch. Ich würde jetzt gerne berichten, was ich alles großartiges geleistet habe in den ganzen Wochen, in denen ich nicht gebloggt habe … einen Bestseller geschrieben, z.B. … oder einen Hühnerstall gebaut … aber leider habe ich gar nichts großartiges geleistet. Wenn man mich fragt, was ich die ganze Zeit getan habe, werde ich mit den Schultern zucken, mich am Kopf kratzen und dann zögernd sagen: „Öh … ich hab ziemlich viel Harfe gespielt …“.
Das ist die Untertreibung des Jahrhunderts. Ich habe eigentlich jede freie Minute an meiner Harfe herumgezupft. Ich muss zu den unbegabtesten Harfenspielern auf diesem Planeten gehören, denn irgendwie gelingt es mir immer noch nicht, auch nur die einfachsten Stücke wirklich fehlerfrei durchzuspielen. Egal. Spaß macht es trotzdem, und vielleicht schaffe ich es ja doch vor dem Einsetzen des Winters zumindest noch einmal, mit der Harfe Straßenmusik zu machen. Jetzt habe ich erstmal ein YouTube-Video aufgenommen, damit ihr wenigstens auch etwas von meiner ganzen Überei habt:
Ansonsten hab ich in den letzten Tagen auch ein bisschen was im Garten getan. Das wurde auch höchste Zeit, denn Dank der anhaltenden Regenfälle der letzten Wochen (also, ich weiß ja nicht, wie das Wetter bei euch allen so war … hier war es jedenfalls mehr als schauerlich … im doppelten Wortsinn) war unser Rasen so ins Kraut geschossen, dass man das beim besten Willen nicht mehr als Rasen bezeichnen konnte … allenfalls als Wiese, aber es sollen auch schon erste Gehölze gesichtet worden sein.
Jedenfalls kam unser Handrasenmäher da beim besten Willen nicht mehr durch. Ehrlich jetzt, wir haben es versucht. Ich kam mir vor wie ein Linebacker beim Footballtraining, aber spätestens nach einem Meter blockierte das Mähwerk. Ich hab mir dann erst von meiner Kollegin einen elektrischen Kantentrimmer ausgeliehen, und den sozusagen als Motorsense zum Vorschneiden benutzt, aber auch damit war den Grasmassen nicht wirklich beizukommen. Montag hab ich dann aufgegeben und mir einen elektrischen Rasenmäher angeschafft. Glücklicherweise waren gerade meine Eltern zu Besuch und so konnte ich den Luxus genießen, das Ding mit dem Auto aus dem Baumarkt zu holen. Jetzt sieht zumindest die vordere Hälfte unseres Grundstückes fast so ordentlich aus wie bei den Nachbarn. Bis nach hinten sind wir noch nicht ganz vorgedrungen.
Damit es nicht langweilig wird, ist Montag dann noch unser Garagentor aus der Verankerung gerutscht. Das ist vielleicht blöd, wenn man plötzlich so ein Metalltor in der Hand hat … die Dinger sind sauschwer. Wir haben es dann mit vereinten Kräften erstmal irgendwie aufrecht in die Öffnung gelehnt. Aber der Handwerker war auch schon da (die sind hier echt immer ganz fix … bis jetzt ist immer am gleichen Tag noch jemand gekommen, wenn ich irgendwo angerufen habe) und wahrscheinlich wird das nächste Woche schon repariert.
Naja, also, fast. Jedenfalls wurde in irgendeinem der Ostfriesland-Reiseführer, die ich mir noch in Münster aus der Stadtbücherei ausgeliehen hatte, um mich mental auf den Umzug vorzubereiten, erwähnt, dass das Städtchen im Sommer ein fast schon mediterran zu nennendes Flair besitzt.
Keine Ahnung, was damit gemeint war … die vielen Eiscafés wahrscheinlich (davon haben wir hier echt eine Menge). Wir haben inzwischen unseren Lebensmittelpunkt auch größtenteils nach draußen verlagert, nämlich in die Ecke unserer Einfahrt neben der Seitentür. Da ist es einfach windgeschützter und sonniger als in unserem „richtigen“ Garten, wo einer der Vormieter eine Art Terrasse angelegt hat, die aber erstens rund um die Uhr im Schatten und zweitens in einem regelrechten Windkanal liegt.
Unser neugewählter Platz an der Sonne hat außerdem den Vorteil, dass wir das GARAGElier ebenso im Blick haben wie die Straße und den gegenüberliegenden Bürgersteig. Es ist echt schön, da zu sitzen und zu gucken, wer so alles vorbeikommt.
Das Wetter ist jetzt auch schon seit Wochen mediterran. Genaugenommen wird es mir langsam ein bisschen unheimlich. Nicht nur, dass wir jeden Tag literweise Leitungswasser in unseren Garten gießen, weil unser Brunnen noch nicht wieder angeschlossen ist, und dass etliche Bauern hier in der Gegend ihre Getreidefelder schon wieder untergepflügt haben, weil das Zeug vertrocknet ist kaum dass es gekeimt war, nein, die meisten Rasenflächen sehen auch schon aus wie in Griechenland im Hochsommer. Das ist doch nicht normal.
Gestern und heute abend sah es jeweils so aus, als könnte eventuell ein Gewitter kommen, aber so richtig passiert ist wieder nichts.
Also, ich hab das Gefühl, seit über einem Monat im Sommerurlaub zu sein.
Jetzt haben wir alle eine neue Kurzhaarfrisur … der Rasen, die Eibenhecke und ich. Ich, weil die Wolle auf meinem Kopf nach Umzugs- und Jobsuchestress jetzt endlich runter musste (ich frag mich immer, warum ich beim Friseur was bezahlen muss … die müssten mir noch was rausgeben bei den Mengen Haaren, die ich immer da lass‘), der Rasen, weil Lidl einen Handrasenmäher im Angebot hatte und wo ich dann schon beim Garten verschönern war, hab ich dann noch in liebevoller Handarbeit die Eibenhecke zurecht gestutzt. Mein Vater hat mir zwar auch eine elektrische Heckenschere dagelassen, aber ich fand das Schnippeln mit der Rosenschere jetzt wirklich meditativ. Fehlte nur noch der Strohhut und das Laura Ashley Kleid und ich wäre mir vorgekommen wie eine englische Landlady.
Beim Rasenmähen hat Sunnyi eifrig geholfen. Die wollte unbedingt auch mal probieren und war dann nicht mehr zu stoppen. Ich hab den Job ganz gerne abgegeben, denn so klein ist unsere Rasenfläche auch nicht und auf Dauer geht so ein Handrasenmäher ganz schön in die Arme. Aber leise ist er und man hat keinen Stress mit dem Kabel. Laute Gartengeräte sind mir ein Greul, da hab ich immer das Gefühl, ich begehe ein Sakrileg, wenn ich die anmache.
Also, ein Schmuckstück ist unser Garten noch immer nicht, aber zumindest fällt er jetzt nicht mehr als gar so ungepflegt auf. Da sind die Ostfriesen ja echt pingelig. Die Gärten hier sind größtenteils total aufgeräumt und piccobello, da kommen nur Pflanzen rein, die sich schön in Reih und Glied schnippeln lassen. Besonders beliebt sind neben Eibenhecken auch Buchsbäumchen, die in alle möglichen kugeligen Formen geschnitzt werden. Dazu englischer Rasen und hin und wieder ein Rhododendron. Ganz vielleicht darf auch ein Flieder rein (wir haben auch einen) oder ein paar wohlerzogene Bäume. Gruselig ordentlich alles.
Meine Theorie ist ja, dass das daran liegt, dass die Friesen ihre Deiche immer so ordentlich halten mussten. Also, kein Scherz, die müssen wirklich sehr penibel instand gehalten werden, sonst schwemmt es die weg. Und dieses jahrhundertelange Training in landschaftsgärtnerischer Genauigkeit hat wahrscheinlich zur hiesigen Gartenkultur geführt.
Ich muss sogar zugeben, dass das ganze eine gewisse Ästhetik hat. Ist aber eben nicht Natur, sondern Künstlichkeit, wenn auch aus organischen Zutaten. Ich glaube, uns Menschen gefällt das, weil es so einfach zu erfassen und dadurch unbedrohlich ist. Ein Blick über so einen Garten und man weiß genau, was drin steht. Da schleicht sich keiner ungesehen an, nichtmal eine Ameise.
Was für ein Kontrast dazu ist eine Wallhecke, die zweite Vertreterin der friesischen Heckenfamilie. Die ist zwar auch von Menschen geschaffen und somit irgendwie „künstlich“, bietet aber in der hiesigen völlig von landwirtschaftlicher Nutzung geprägten Landschaft, in der nichts dem Zufall überlassen bleibt, das einzige Stückchen „Wildnis“ und einen Rückzugsraum für sämtliche Tiere und Pflanzen, die eben nicht von einem Bauern verwaltet werden. Und darum sind diese Hecken so sympathische Mini-Biotope, komplette Landschaften von nur 1 bis 2 Metern Breite. Und darin wimmelt es von Leben. Da kann man stundenlang vor stehen und reingucken und entdeckt immer wieder etwas neues, wie in einem Kinderbuch von Ali Mitgutsch.
Jetzt noch kurz, quasi als Nachsatz, etwas ganz anderes … ich hab gerade einen Blick auf die Statistik zu diesem Blog geworfen. Da hab ich schon seit einiger Zeit täglich zwischen 20 und 40 Besuchern. Das erscheint mir viel. Jetzt hab ich aber gesehen, dass in der vergangenen Woche alleine 82 Besucher die Seite „Nackte Männer“ aufgerufen haben. Dagegen nur 7 den aktuellsten Eintrag. Nee, ist klar …
Bevor irgendwer glaubt, ich wäre vom Deich gefallen oder im Watt versunken oder so, sollte ich vielleicht mal ein Lebenszeichen von mir geben.
Also, der Umzug ist glatt verlaufen und so allmählich sind auch alle Kisten ausgepackt. Alle? Na, gut, in unserem Gästezimmer stehen noch ein paar Fundstücke, aber das liegt nur daran, dass uns da noch der Tisch für die Nähmaschine und ein kleiner Schrank fehlen. Äh, und die Nähmaschine, natürlich. Toooooooommmmmmmmm! Du hast gesagt, ich krieg die vor dem Umzug wieder!
Das mit dem Job als Lehrerin auf Langeoog ist leider nichts geworden. Dafür durfte ich jetzt hier eine kurze Odysee durch Arbeitsagentur und Jobcenter vornehmen. Kleiner Tipp: solltet ihr jemals in die Verlegenheit geraten, Arbeitslosengeld beantragen zu müssen und entweder eine Sperrzeit oder einfach bitter wenig Geld bekommen, dann lasst euch auf keinen Fall zum Jobcenter (das ist der leicht euphemistische Name für die ALG2- bzw. Hartz4-Behörde) weiterschicken. Ich habe mir das zwei Tage lang angetan und dann kalt lächelnd den Stinkefinger gezeigt und die blöde Verzichtserklärung unterschrieben. Da stell ich mich doch lieber mit der Gitarre auf den Marktplatz oder so. Das ist pure Schikane.
Jetzt schreibe ich also Bewerbungen für alles mögliche, von Call-Center-Agentin bis Blumengießerin und hoffe, dass sich da was ergibt. Morgen gehe ich in einem Sportswear- und Outdoorladen probearbeiten. Wenn die mich nehmen, fände ich das super. Ist zwar ein paar Kilometer mit dem Fahrrad zu fahren (8 km pro Strecke oder so), aber gefällt mir vom Laden her unheimlich gut.
Ansonsten bin ich damit beschäftigt, mich ans Familienleben zu gewöhnen, was vor allem darin besteht, dass ich jeden Tag mit den Mädels Siedler von Catan spielen muss. Und meistens gewinne. Die zwei sind keine Gegner, sondern Opfer, weil die immer lieber auf sich gegenseitig rumhacken, statt mir Einhalt zu gebieten. Davon profitiere ich dann als lachende Dritte und klaube mir heimlich meine zehn Siegpunkte zusammen. Geht jedesmal so und bisher setzt da bei den Mädels kein Lerneffekt ein 😉
Unser Garten nimmt langsam Formen an. Letzte Woche habe ich einen Baum gefällt. Na ja, eher ausgegraben. War eine kleine Nordmann-Tanne, wahrscheinlich ein ehemaliger Weihnachtsbaum, der dann aus Mitleid im Garten gelandet ist. Man glaubt ja gar nicht, was für eine fiese Pfahlwurzel so ein kleines Tännchen entwickeln kann. Ich hatte schon gefühlt einen Kubikmeter Erde um den Wurzelballen ausgegraben und das Ding stand noch immer fest wie eine deutsche Eiche. Nur durch Beharrlichkeit und massiven Körpereinsatz konnte ich das Bäumchen schließlich zu Boden ringen. Und derweil standen in allen Nachbarhäusern Leute hinter ihren Gardinchen und haben sich kaputt gelacht. Wahrscheinlich haben die heimlich Wetten abgeschlossen.
Demnächst muss ich mal den Komposthaufen versetzen, der liegt nämlich da, wo das Kürbis- und Kartoffelbeet hin soll. Und das ist kein Haufen, sondern mehr ein Berg. Der ostfriesische Mount Everest sozusagen. In meinem Garten. Ich sollte Eintritt verlangen. Jedenfalls bin ich damit bestimmt zwei Tage beschäftigt.
Und ich habe eine wunderschöne kleine Kräuterspirale gebaut. Na ja, mehr einen Kräuterhubbel. Aber ganz stielvoll mit kleinem Teich unten, einem abgezäunten Ameisen-Gehege, in das jetzt der Liebstöckel einziehen durfte (ich hab es beim Graben des Teichs nicht fertiggebracht, alle Ameisen zu vertreiben, darum hab ich denen ein Schutzgebiet eingerichtet, aber dann sind sie doch lieber umgezogen) und einem Steinhügel. Als krönender Abschluss steht da oben ein alter Weidenkorb drauf, in den wir die nicht winterharten Kräuter setzen und den wir dann einfach in den Wintergarten umziehen können, wenn es draußen zu kalt wird. Zu dem Korb hat Elisa auch schon gebloggt.
Und die hat ganz viel Rasen umgegraben und in Beet-Fläche verwandelt, um da Möhren, Erbsen und Radieschen zu sähen. Und Zwiebeln gesteckt. Und ganz viele Pflanzen vorkultiviert, die wir demnächst mal aussiedeln müssen.
Es lohnt sich überhaupt, ab und zu in Elisas Blog zu gucken, die postet ja aus beruflichen Gründen regelmäßiger als ich und da kriegt man dann auch eine Idee, was hier so passiert und was uns so beschäftigt.
Nach den Osterferien kriegen wir eine Katze, haben wir beschlossen und wenn erstmal der Komposthaufen versetzt ist, fange ich an, den Hühnerstall zu bauen.