Also, ich würde euch ja jetzt wirklich gerne berichten, dass mein Golfspiel seit dem Urlaub in England revolutionär besser ist und ich einen niedrigen Rekordscore nach dem anderen breche. Leider ist dem nicht ganz so. Genaugenommen ist es eher zum Verzweifeln, denn wenn ich ehrlich bin, spiele ich jetzt schlechter als vorher. Und ich kapiere es nicht. Also, okay. Es ist Herbst. Es ist schwierig, elegante Bewegungen auszuführen, wenn man aussieht wie der Marshmallow-Mann. Und selbst wenn man das Fairway trifft, kann es einem passieren, dass man den Ball nicht wiederfindet. Es ist unglaublich, wie diese kleinen weißen Kugeln (die rosafarbenen versuche ich zur Zeit schongar nicht mehr) sich unter dem Laub verstecken können. Vielleicht werden die auch einfach von übereifrigen Eichhörnchen eingesammelt. Ich weiß es nicht. Jedenfalls sind die Ballverluste durch Nichtauffinden ziemlich hoch. Noch höher werden sie aber vor allem dadurch, dass ich eben meisten nicht das Fairway treffe, sondern wahlweise mit Banana-Slice nach rechts oder mit Power-Hook nach links in die Bäume spiele. Vorrausgesetzt, ich treffe den Ball vom Tee überhaupt, nicht mal das ist sicher. Ich bin also gefühlt wieder genau da, wo ich war, als ich vor mehreren Monaten in diesem Blog den allerersten Beitrag zum Thema Golf schrieb.
Also, ich weiß ja, dass der Ball im Winter nicht so weit fliegt wie im Sommer, aber erstmal abheben sollte er schon … sonst ist doof, denn rollen tut er ja im Moment auch nicht.
Das Verrückte daran ist, dass ich den Ball auf der Range jetzt wirklich besser treffe. Vor allem die Eisen fliegen da hervorragend. Und mein Gefühl für das kurze Spiel kommt auch langsam wieder. Vor allem mit dem Sandwedge gelingen mir wunderschöne Chips. Aber das nutzt einem ja alles nichts, wenn man schon acht Schläge braucht, um auch nur in die Nähe des Grüns zu kommen.
Als ich meinem Frust in meiner Email an Peter Finch Luft machte, war seine Antwort sinngemäß: nicht verzweifeln, weiterüben. Nur, selbst das ist um diese Jahreszeit ja leichter gesagt als getan. Das Zeitfenster, das ich auf dem Golfplatz verbringen kann, schrumpft wetter- und tageslichtbedingt von Woche zu Woche weiter zusammen. Es mangelt mir nicht an Motivation, wirklich nicht (dem aufmerksamen Lese dieses Blogs dürfte inzwischen klar sein, dass ich zur Zeit ziemlich golfbesessen bin), es mangelt einzig an Gelegenheit. Und das, obwohl die kalte und dunkle Jahrszeit doch gerade erst anfängt.
Aus lauter Verzweiflung habe ich mir jetzt eine Puttingmatte gekauft. Und übe jetzt jeden Abend zu Hause verbissen mindestens 100 Putts aus ungefähr 2,70 m Entfernung. Dabei kommt mein neuer (also, neu gebraucht gekauft natürlich) Slotline Putter zum Einsatz. Der ist total klasse. So gut, dass ich beschlossen habe, den jetzt auch auf dem Platz zu benutzen und meinen Komperdell Malletputer erstmal weg zu stellen. Muss ich den Putter eben jedes Wochenende hin und her tragen.
Dieses Üben zu Hause gefällt mir. Wenn ich irgendwie die Möglichkeit hätte, würde ich mir da auch einen preisgünstigen Golfsimulator hinstellen. Aber Ausholen mit dem Driver, das gibt mein Wohnzimmer einfach nicht her, ohne dass ich dabei den falschen Jugendstilkamin oder den Halogensternenhimmel demoliere.
Ansonsten ist es wieder mal November, also NaNoWriMo-Zeit. Und natürlich versuche ich auch dieses Jahr wieder, einen Roman in einem Monat zu schreiben. Worum es in diesem Jahr in meinem Roman geht? Na, um Golf natürlich 🙂
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