Mal wieder ein Gruß aus dem Hexenhaus. Viel verändert hat sich noch nicht, ich lebe immer noch im Provisorium, weil ich meine Möbel und sonstigen Sachen noch nicht hergeholt habe. Ich vermisse sie aber auch nicht wirklich. Meistens bin ich sowieso nur über Nacht in meinem Häuschen, tagsüber ist immer so viel anderes zu tun.

Das soll jetzt aber nicht heißen, dass ich übermäßig viel arbeite. Genaugenommen warte ich noch immer misstrauisch darauf, dass die Arbeit jetzt endlich mal richtig anfängt. Bisher fühlt sich das Leben hier noch ziemlich genauso an, wie sich die Besuche hier immer angefühlt haben: nach einem sehr entspannten Urlaub. Das einzige Ärgernis ist und bleibt die Internetverbindung. Die ist zwar jetzt, nachdem Robbi daran herumgebastelt hat, etwas schneller geworden, bricht aber zwischendurch immer noch alle paar Minuten komplett ab. Das macht Downloads und das Arbeiten mit irgendwelchen online-Diensten wie z.B. Google Docs fast völlig unmöglich.

Gefühlt verbringe ich den größten Teil des Tages mit essen und Tee trinken. Irgendwie fängt die nächste Mahlzeit immer an, wenn man gerade erst von der letzten aufgestanden ist. Wenn ich mich nicht bald zwinge, wieder joggen zu gehen oder so, werde ich hier kugelrund. Da hilft es auch wenig, dass das Essen vollwertig und ach so gesund ist … es ist einfach zu lecker.

Inzwischen haben wir dem zugelaufenen grauen Streunerkater endlich einen Namen gegeben: Major Tom ist jetzt dafür zuständig, dass die Mäuse im Pferdestall nicht zu übermütig werden. Deswegen hab ich seit drei Tagen einen David Bowie Dauerohrwurm (aber immer noch besser als Peter Schilling).

Heute abend fahren wir zu einem internationale Folklore Tanzabend nach Lüneburg. Gestern abend haben wir hier im Gartensaal ebenfalls internationale Tänze getanzt (größtenteils israelische). Irgendwie haben meine Füße das Prinzip noch nicht begriffen und ich stolpere immer so gut es geht im Kreis mit. Aber die Musik ist schön.