Naja, also, fast. Jedenfalls wurde in irgendeinem der Ostfriesland-Reiseführer, die ich mir noch in Münster aus der Stadtbücherei ausgeliehen hatte, um mich mental auf den Umzug vorzubereiten, erwähnt, dass das Städtchen im Sommer ein fast schon mediterran zu nennendes Flair besitzt.

Keine Ahnung, was damit gemeint war … die vielen Eiscafés wahrscheinlich (davon haben wir hier echt eine Menge). Wir haben inzwischen unseren Lebensmittelpunkt auch größtenteils nach draußen verlagert, nämlich in die Ecke unserer Einfahrt neben der Seitentür. Da ist es einfach windgeschützter und sonniger als in unserem „richtigen“ Garten, wo einer der Vormieter eine Art Terrasse angelegt hat, die aber erstens rund um die Uhr im Schatten und zweitens in einem regelrechten Windkanal liegt.

Unser neugewählter Platz an der Sonne hat außerdem den Vorteil, dass wir das GARAGElier ebenso im Blick haben wie die Straße und den gegenüberliegenden Bürgersteig. Es ist echt schön, da zu sitzen und zu gucken, wer so alles vorbeikommt.

Das Wetter ist jetzt auch schon seit Wochen mediterran. Genaugenommen wird es mir langsam ein bisschen unheimlich. Nicht nur, dass wir jeden Tag literweise Leitungswasser in unseren Garten gießen, weil unser Brunnen noch nicht wieder angeschlossen ist, und dass etliche Bauern hier in der Gegend ihre Getreidefelder schon wieder untergepflügt haben, weil das Zeug vertrocknet ist kaum dass es gekeimt war, nein, die meisten Rasenflächen sehen auch schon aus wie in Griechenland im Hochsommer. Das ist doch nicht normal.

Gestern und heute abend sah es jeweils so aus, als könnte eventuell ein Gewitter kommen, aber so richtig passiert ist wieder nichts.

Also, ich hab das Gefühl, seit über einem Monat im Sommerurlaub zu sein.