Bevor irgendwer glaubt, ich wäre vom Deich gefallen oder im Watt versunken oder so, sollte ich vielleicht mal ein Lebenszeichen von mir geben.
Also, der Umzug ist glatt verlaufen und so allmählich sind auch alle Kisten ausgepackt. Alle? Na, gut, in unserem Gästezimmer stehen noch ein paar Fundstücke, aber das liegt nur daran, dass uns da noch der Tisch für die Nähmaschine und ein kleiner Schrank fehlen. Äh, und die Nähmaschine, natürlich. Toooooooommmmmmmmm! Du hast gesagt, ich krieg die vor dem Umzug wieder!
Das mit dem Job als Lehrerin auf Langeoog ist leider nichts geworden. Dafür durfte ich jetzt hier eine kurze Odysee durch Arbeitsagentur und Jobcenter vornehmen. Kleiner Tipp: solltet ihr jemals in die Verlegenheit geraten, Arbeitslosengeld beantragen zu müssen und entweder eine Sperrzeit oder einfach bitter wenig Geld bekommen, dann lasst euch auf keinen Fall zum Jobcenter (das ist der leicht euphemistische Name für die ALG2- bzw. Hartz4-Behörde) weiterschicken. Ich habe mir das zwei Tage lang angetan und dann kalt lächelnd den Stinkefinger gezeigt und die blöde Verzichtserklärung unterschrieben. Da stell ich mich doch lieber mit der Gitarre auf den Marktplatz oder so. Das ist pure Schikane.
Jetzt schreibe ich also Bewerbungen für alles mögliche, von Call-Center-Agentin bis Blumengießerin und hoffe, dass sich da was ergibt. Morgen gehe ich in einem Sportswear- und Outdoorladen probearbeiten. Wenn die mich nehmen, fände ich das super. Ist zwar ein paar Kilometer mit dem Fahrrad zu fahren (8 km pro Strecke oder so), aber gefällt mir vom Laden her unheimlich gut.
Ansonsten bin ich damit beschäftigt, mich ans Familienleben zu gewöhnen, was vor allem darin besteht, dass ich jeden Tag mit den Mädels Siedler von Catan spielen muss. Und meistens gewinne. Die zwei sind keine Gegner, sondern Opfer, weil die immer lieber auf sich gegenseitig rumhacken, statt mir Einhalt zu gebieten. Davon profitiere ich dann als lachende Dritte und klaube mir heimlich meine zehn Siegpunkte zusammen. Geht jedesmal so und bisher setzt da bei den Mädels kein Lerneffekt ein 😉
Unser Garten nimmt langsam Formen an. Letzte Woche habe ich einen Baum gefällt. Na ja, eher ausgegraben. War eine kleine Nordmann-Tanne, wahrscheinlich ein ehemaliger Weihnachtsbaum, der dann aus Mitleid im Garten gelandet ist. Man glaubt ja gar nicht, was für eine fiese Pfahlwurzel so ein kleines Tännchen entwickeln kann. Ich hatte schon gefühlt einen Kubikmeter Erde um den Wurzelballen ausgegraben und das Ding stand noch immer fest wie eine deutsche Eiche. Nur durch Beharrlichkeit und massiven Körpereinsatz konnte ich das Bäumchen schließlich zu Boden ringen. Und derweil standen in allen Nachbarhäusern Leute hinter ihren Gardinchen und haben sich kaputt gelacht. Wahrscheinlich haben die heimlich Wetten abgeschlossen.
Demnächst muss ich mal den Komposthaufen versetzen, der liegt nämlich da, wo das Kürbis- und Kartoffelbeet hin soll. Und das ist kein Haufen, sondern mehr ein Berg. Der ostfriesische Mount Everest sozusagen. In meinem Garten. Ich sollte Eintritt verlangen. Jedenfalls bin ich damit bestimmt zwei Tage beschäftigt.
Und ich habe eine wunderschöne kleine Kräuterspirale gebaut. Na ja, mehr einen Kräuterhubbel. Aber ganz stielvoll mit kleinem Teich unten, einem abgezäunten Ameisen-Gehege, in das jetzt der Liebstöckel einziehen durfte (ich hab es beim Graben des Teichs nicht fertiggebracht, alle Ameisen zu vertreiben, darum hab ich denen ein Schutzgebiet eingerichtet, aber dann sind sie doch lieber umgezogen) und einem Steinhügel. Als krönender Abschluss steht da oben ein alter Weidenkorb drauf, in den wir die nicht winterharten Kräuter setzen und den wir dann einfach in den Wintergarten umziehen können, wenn es draußen zu kalt wird. Zu dem Korb hat Elisa auch schon gebloggt.
Und die hat ganz viel Rasen umgegraben und in Beet-Fläche verwandelt, um da Möhren, Erbsen und Radieschen zu sähen. Und Zwiebeln gesteckt. Und ganz viele Pflanzen vorkultiviert, die wir demnächst mal aussiedeln müssen.
Es lohnt sich überhaupt, ab und zu in Elisas Blog zu gucken, die postet ja aus beruflichen Gründen regelmäßiger als ich und da kriegt man dann auch eine Idee, was hier so passiert und was uns so beschäftigt.
Nach den Osterferien kriegen wir eine Katze, haben wir beschlossen und wenn erstmal der Komposthaufen versetzt ist, fange ich an, den Hühnerstall zu bauen.
2 Kommentare
Comments feed for this article
19/04/2011 um 09:32
Tobias
Bilder, Bilder wir brauchen Bilder!
27/04/2011 um 15:45
juttaj
aber isch ‚abe gar keine fotoapparat …