So, jetzt habe ich also heute nacht brav meine eine Stunde auf das Konto bei den grauen Herren einbezahlt. Da hoffe ich doch mal, dass das Wirtschaftssystem noch lange genug hält, dass ich die im Herbst auch zurück kriege. Und warum kriege ich auf diese eine Stunde eigentlich keine Zinsen, obwohl ich die doch für ein halbes Jahr fest anlege?

Aber jetzt mal Spaß beiseite. Diese Zeitverschieberei im Frühjahr und im Herbst ist für mich jedesmal aufs Neue ein Anlass, mich mit unserem Konzept von Zeit auseinanderzusetzen. Denn eigentlich zeigt diese Sommer/Winterzeitumstellung ja nur allzu deutlich, was für ein künstliches Konstrukt dieser Zeitbegriff ist. Ähnlich deutlich wurde mir das übrigens in Labrador, wo man ja nur ungefähr 5 km ins Nachbardorf gehen musste und da war es sagenhafte 1 1/2 Stunden früher. Das war schon ziemlich verrückt.

Und nicht nur unsere Zeitmessung und -einteilung ist ziemlich willkürlich, genaugenommen sind ie Wissenschaftler sich auch bei der Zeit selbst nicht ganz einig, was das eigentlich ist. Das ist schon recht spannend, weil zumindest in der Physik kaum eine Formel existiert, in der die Zeit keine Rolle spielt. Und da war Zeit nicht wirklich verstehen können, haben wir so richtig in er Physik auch noch gar nichts verstanden.

Immer, wenn die Wissenschaft sich unsicher ist, lachen sich die Geschichtenerzähler ins Fäustchen. Und darum wird auch mein diesjähriges ScriptFrenzy Projekt wieder eine Art Zeitreisengeschichte. Allzu viel weiß ich selber noch nicht über die Geschichte. Und anders als beim Nano ist es beim ScriptFrenzy glaub ich schon nötig, dass man zumindest ein grobes Outline für sein Drehbuch hat. Aber ich habe ja noch bis Donnerstag Zeit, mir was einfallen zu lassen.

Was weiß ich denn bis jetzt? „Time Fighters“ wird eine Webseries, also sozusagen eine Reihe von Mini-Drehbüchern, jedes so 5 bis 10 Seiten (= Minuten) lang. Und so ganz grob ist der Plot folgendermaßen: ein junger Mann wird von einer Frau aus der Zukunft kontaktiert und als „Time Fighter“ rekrutiert, das heißt, er soll nach ihrer Anweisung in seiner Gegenwart Dinge ändern, die dann auf die Zukunft bestimmte Auswirkungen haben. Nicht nur weil Zeit eben eine etwas unberechenbare Angelegenheit ist, kommt es aber immer wieder anders als er und seine Chefin in der Zukunft denken. Erzählt wird die ganze Geschichte von einem mittelalterlichen Klosterschüler, der sie vorrausschauend in seine Chronik schreibt. Was unseren Protagonisten aber erst klar wird, als sie diese Chronik tatsächlich finden. Und es gibt ein junges Mädchen aus der Gegenwart, die als ziemlich alte Frau in der Zukunft noch lebt und den Gegenwarts-Protagonisten warnt, dass seine Chefin ein falsches Spiel mit ihm treibt.  Lauter solche Dinge also … a paradox, an endless paradox.

Als Webserie ist das Ding insofern interessant, als dass die drei Zeitebenen durchaus von völlig unterschiedlichen Filmteams in unterschiedlichen Winkeln der Welt verwirklicht werden könnten. Das macht die Realisierung einerseits einfacher (weil ein Filmteam nur eine Art Schauplätze, Kostüme etc. umsetzen muss und nicht gleich drei), andererseits das Projekt aber auch noch spannender. Aber so weit sind wir ja noch nicht. Erstmal geht es darum, im April irgendwie 100 Drehbuchseiten in die Tasten zu hacken.