Die ersten beiden Kapitel meines zweiten GorTara Romans heißen „Zwielicht“ und „Blaulicht“. Ich fand das beim Schreiben einfach nett, außerdem passte es inhaltlich ganz gut. Jetzt habe ich eben beim Surfen auf LastFM gesehen, dass es ein Lied von Element of Crime gibt, das „Blaulicht und Zwielicht“ heißt. Und beim Anhören habe ich dann gemerkt, dass ich das sogar kenne, also zumindest irgendwan schonmal gehört habe. Vielleicht war da also bei Kapitelbenennung mein Unterbewusstsein im Spiel. Witzig. Irgendwie sind die GorTara Romane ausgesprochen musikalische Bücher, obwohl gar nicht so viel Musik drin vorkommt. Nicht von ungefähr heißen die beiden Antagonisten Sibelius und Bartok.

Eine kanadische Folk-Sängerin ist dieser Tage von zwei Kojoten getötet worden. Bitte? Ich meine, dass Kojoten wenig Scheu vor Menschen haben, ist mir aufgefallen, schließlich habe ich meine ersten Kojoten mitten in Vancouver gesehen, im Stanley Park nämlich, da laufen die so rum. Und letztes Jahr sind mir auch immer mal wieder welche begegnet, meistens, weil sie in der Dämmerung über die Straße laufen. Dass die Farmtiere reißen, ist klar, nicht von ungefähr stehen in Kanada oft Lamas oder andere Schutztiere mit auf der Weide. Aber dass Kojoten Menschen angreifen, noch dazu einen erwachsenen gesunden Menschen und das ohne Not, das finde ich ziemlich unglaublich. Den Cape Breton National Park, wo das passiert ist, kenne ich ja, da war ich letztes Jahr. Ehrlich gesagt stehe ich den kanadischen Nationalparks ziemlich skeptisch gegenüber. Meiner Erfahrung nach haben die meist mehr mit Tourismus als mit Naturschutz zu tun. Und darum sind die Tiere, die in diesen Nationalparks leben auch häufig etwas degeneriert. Das kommt dann immer mal wieder zu Unfällen, weil Leute meinen, den niedlichen Bären, der da in ihrem Beisein die Mülltonne durchwühlt, jetzt auch noch füttern oder streicheln zu müssen. Blöd. Trotzdem, Kojoten? Wäre die Frau stattdessen von einem Elch überrannt oder aufgespießt worden, hätte mich das nicht im geringsten gewundert. Hätte auch bestens zur Jahreszeit gepasst. Aber Kojoten?

Dienstag hatten wir Hausversammlung. Das machen wir manchmal, wenn es so wichtige Themen zu besprechen gibt wie: Sollten wir mal den Flur aufräumen? Brauchen wir eine neue Geschirrspülmaschine oder lässt die alte sich nochmal reparieren? Hat jemand Lust bei der Gartenarbeit zu helfen? etc. Das ganze ist außerdem meistens verbunden mit etwas zu essen (Dienstag gab es z.B. frisch gebackenen Apfelkuchen) und einer Menge Ouzo. Ich mag Hausversammlungen. Als wir eigentlich den offiziellen Part schon für beendet erklären wollten, kam Tomke noch mit einer Idee. Sie will Hühner halten, ob wir da was gegen hätten. Dagegen? Ich find’s toll. Ich wollte immer schon Hühner. Und jetzt wälze ich Bauanleitungen für Hühnerställe im Internet und lese alles, was ich über verschiedene Hühnerrassen finde.