Also, die Recherche gestern hat großen Spaß gemacht. Irgendwie war das fast wie zu besten Geschichts-Studiums-Zeiten. Ich hab mich mit einem riesigen Stapel Bücher in eine Ecke verzogen und wie eine Blöde Notizen gemacht. Allerdings fürchte ich, dass ich den Plot meiner Zeitreisen-Akademie grundsätzlich überarbeiten muss, weil er einfach mit der Faktenlage nicht so recht zusammenpasst. Elisabeth Wantscherer war kein unschuldiges junges Mädchen, sondern eine gestandene Frau, die vorher schon zweimal verheiratet war. Und Jan van Leiden hat sie erst ein Jahr später geköpft als in meiner Geschichte vorgesehen (wobei das nicht so schlimm wäre, das krieg ich erklärt). Auf jeden Fall habe ich einen Plan der Stadt, ein Bild vom Modell aus dem Stadtmuseum, sowie einen Plan der Aufstellung des Belagerungsheeres gefunden. Das hilft mir schon sehr weiter.

Jedenfalls hat mich die Geschichte des Täuferreiches mal wieder total in ihren Bann gezogen. Was muss das für eine aufregende Zeit gewesen sein. So ein bisschen wie französische Revolution in klein.

Weniger erfreulich fand ich, dass die Stadtbücherei ihr komplettes Ausleih- und Rückgabesystem auf Selbstbedienungs-Computer umgestellt hat. Die haben etliche Bibliotheksmitarbeiter einfach wegrationalisiert … Ich hab gedacht, ich seh nicht richtig. Ich meine, okay, entliehene Bücher über den Scanner ziehen ist jetzt bestimmt nicht die Traumbeschäftigung eines studierten Bibliothekars, aber ich finde das neue System erschreckend unpersönlich.

Da ich ja arbeiten will und sowieso schon Ablenkung genug habe, habe ich darauf verzichtet, mir noch irgendwas zum Lesen mitzunehmen. Wobei ich zugeben muss, dass es mir unglaublich schwer fällt, durch eine Bücherei zu gehen, ohne ständig irgendwo hängen zu bleiben.

Einkaufen war ich auch, lediglich aus den Verlagsprogrammen ist gestern nix mehr geworden.

ToDo Liste für heute:

  • Verlagsprogramme für Kinderbücher durchsehen (Internet)
  • Segel-Fotos sortieren für „Dia-Abend“ heute abend
  • Versandtaschen und Briefmarken kaufen
  • Zeitreisen-Akademie sichten und sortieren

Den Vormittag habe ich schon wieder erfolgreich verplempert, weil ich mit zweien meiner Mitbewohner beim Frühstück darüber diskutiert habe, was in unserer Welt schief läuft und wie man es ändern kann. Während wir bei der Problemanalyse noch recht einig waren, fiel uns zur Weltrettung recht wenig ein, außer, dass es schwierig ist und lange dauert.